Behandlung

der Milcheiweißallergie

Eine Nahrungsmittelallergie, wie eine Milcheiweißallergie, kann nicht so behandelt werden wie eine Nahrungsmittelintoleranz. Betroffene haben bei einer Milcheiweißallergie weniger Handlungsmöglichkeiten. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie nach der Diagnose mit einer Milcheiweißallergie am besten mit dieser umgehen.

Verzicht auf tierische Milch

Die beste Behandlungsmethode bei einer Milcheiweißallergie ist der komplette Verzicht auf tierische Milch und Produkte, die aus dieser Milch hergestellt werden. Dazu zählen unter anderem Butter, Käse, Sahne, Joghurt oder Quark. Milchbestandteile finden sich auch in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln wie Wurst oder Fertiggerichten. Nach dem europäischen Lebensmittelrecht muss ein solcher Zusatz in den Inhaltsstoffen hervorgehoben gekennzeichnet werden. Die Meidung von tierischer Milch und Milchbestandteilen ist der sicherste Weg, dass es nicht zu den typischen Symptomen der Allergie kommt.

Nahrungsmittelalternativen

Der Verzicht auf tierische Milch und Milchprodukte in der heutigen Zeit muss nicht zwangsläufig die Ernährung der betroffenen Person ändern. Es gibt einige pflanzliche Alternativen für viele herkömmliche Milchprodukte. Diese pflanzlichen Milchalternativen bieten allerdings nicht die gleichen Nährstoffe wie tierische Milch und Milchprodukte. In Kuhmilch sind einige lebenswichtige Nährstoffe enthalten, wie Calcium, tierisches Eiweiß, Vitamin B12 und Jod. Betroffene einer Milcheiweißallergie müssen diese Nährstoffe auf anderem Weg zu sich nehmen. Diese Nährstoffe lassen sich auch in anderen Lebensmitteln finden.

Calciumalternativen

Brokkoli, Rucola, Kichererbsen, Tofu, getrocknete Algen, Grünkohl, Mangold, Spinat, calciumreiches Mineralwasser

Eiweißalternativen

Mageres Fleisch, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, Hühnereiweiß

Alternativen für Vitamin B12

Fleisch, Innereien, Eier

Jodalternativen

Jodiertes Salz oder Seefisch

Behandlung von Milcheiweißallergie mit Medikamenten

Die Milcheiweißallergie kann selbst nicht mit Medikamenten behandelt werden. Lediglich die Symptome der Allergie können behandelt werden. In akuten lebensbedrohlichen Situationen, wie bei einem anaphylaktischen Schock, kann die Injektion von Adrenalin helfen. Diese wird in Form eines Adrenalin-Pens injiziert. Betroffene, die unter einer Milcheiweißallergie leiden, sollten diesen Pen für Notfallsituationen immer mit sich tragen. 

Nährstoffe decken

Tierische Milch und Milchprodukte nehmen einen großen Teil der Ernährung vieler Menschen ein. Wenn auf diese Produkte verzichtet wird, müssen die Nährstoffe aus anderen Quellen bezogen werden. Je nach Ernährungsform kann sich dies aber schwer gestalten. Betroffene, die befürchten, dass sie nicht ausreichend Nährstoffe durch den Verzicht auf Milch und Milchprodukte erhalten, können sich an ihren Arzt wenden und um Rat fragen. In vielen Fällen rät dieser dann zur Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels. Nahrungsergänzungsmittel helfen dabei den täglichen Bedarf eines bestimmten Nährstoffes zu decken, wenn die Ernährung nicht ausgewogen genug ist, um den Bedarf zu decken.

Quellen/Literaturverzeichnis

5

Flom JD, Sicherer SH. Epidemiology of Cow’s Milk Allergy. 2019;11(5). pii: E1051.

5

Schauder, P.; Ollenschläger, G. (2006): Ernährungsmedizin, Prävention und Therapie. München.

5

Sakesen C et al. Current Trends in Tolerance Induction in Cow’s Milk Allergy: From Passive to Proactive Strategies. Front Pediatr. 2019;7:372.