Behandlung
der laktoseintoleranz
Laktase-Tabletten
Bei einer Laktoseintoleranz haben Betroffene verschiedene Möglichkeiten mit dieser umzugehen. Eine dieser Möglichkeiten ist die Einnahme von Laktase-Tabletten. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen die richtige Einnahme von Laktase-Tabletten aufzeigen und Sie darüber aufklären in welchen Fällen die Einnahme nicht sinnvoll ist oder nicht wirkt.
Laktoseintoleranz behandeln
Eine Heilung der Laktoseintoleranz ist nicht direkt möglich, da es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit handelt. Eine Möglichkeit die Beschwerden der Laktoseintoleranz aber temporär zu behandeln, ist die Einnahme des Enzyms Laktase durch Tabletten. Die Wirkung dieser Tabletten ist simpel. In der Tablette befindet sich das Enzym Laktase, welches durch das Schlucken der Tablette in den Magen gelangt und sich dort mit dem Speisebrei und der Magensäure vermischt. Die Laktase spaltet den Milchzucker im Speisebrei und verhindert somit die typischen Symptome der Laktoseintoleranz.
Depotwirkung von Laktase-Tabletten
Ein großer Mythos bei Laktase-Tabletten ist deren Depotwirkung. Anders als bei anderen Allergien oder Krankheiten reicht es bei der Milchzuckerunverträglichkeit nicht aus nur eine Tablette pro Tag zu nehmen, damit die Beschwerden nach dem Verzehr von Milch und Milchprodukten nicht mehr auftauchen. Der Grund dafür, dass dies nicht funktioniert, ist, dass der Körper die eingenommenen Laktase-Enzyme zu schnell abbaut oder ausscheidet.
Dosierung und Einnahme
In einigen Fällen wirkt die Einnahme von Laktase-Tabletten nicht, da Betroffene diese nicht richtig dosiert oder zum falschen Zeitpunkt eingenommen haben. Laktase-Tabletten wirken nur dann, wenn das Präparat vor der Mahlzeit eingenommen wird, da es Zeit braucht bis es sich auflöst. Bis die Tablette richtig wirkt, kann es bis zu 20 Minuten dauern. Am besten eignen sich Laktase-Tabletten, die hoch dosiert sind, damit die Tablette auch effektiv wirken kann, unabhängig davon wie viel Laktose eine Person noch selbst verdauen kann. Bei der Einnahme der Tablette müssen Betroffene darauf achten, dass sie auch ausreichend Wasser trinken. Sollte die Tablette ohne genügend Flüssigkeit geschluckt werden, wird ein Teil von der unverdünnten Magensäure zerstört. Die Dosierung der Laktase muss zudem von Person zu Person individuell eingestellt werden.
Laktase-Tabletten wirken nicht
Es kann passieren, dass die Laktase-Tablette aus weiteren Gründen nicht wirkt, obwohl die Dosierung und die Einnahme richtig durchgeführt wurden.
Weitere Gründe dafür, dass die Laktase-Tablette nicht wirkt sind:
Konditionierung auf Laktose
Bei der Konditionierung des Körpers auf Laktose wehrt sich der Körper aktiv gegen die Laktose. Das Enzym schafft es zwar zu wirken, aber es kann dem Betroffenen nicht helfen, da der Körper bereits vor der Wirkung anfängt zu reagieren. Damit dieser Effekt vermieden werden kann, muss der Milchkonsum zunächst eingestellt werden und der Körper muss langsam wieder an Laktose gewöhnt werden.
Dünndarmfehlbesiedelung
Bei einer Dünndarmfehlbesiedelung macht sogar Traubenzucker der betroffenen Person Probleme. Genau dieser entsteht auch bei der Spaltung des Milchzuckers durch die Laktase-Tablette. Daher kann es passieren, dass die Laktase-Tablett nicht hilft, obwohl sie eigentlich wirkt. Eine Dünndarmfehlbesiedelung kann mit der Hilfe von Antibiotika wieder korrigiert werden.
Falsche Diagnose der Symptome
Laktase-Tabletten können nur wirken, wenn der Grund für die Beschwerden eine Milchzuckerunverträglichkeit ist. Bei einer Milcheiweißallergie, die ähnliche Symptome hat, bringt die Einnahme einer Laktase-Tablette nichts, da der Auslöser hier ein anderer ist.
Quellen/Literaturverzeichnis
Zechmann, M, Masterman, G., „Erste Hilfe nach der Diagnose“, 2017, Berenkamp-Verlag; 5. Auflage
Herold et al, HEROLD Innere Medizin, 2011