Diagnose

der laktoseintoleranz

Die Diagnose eine Laktoseintoleranz zu haben, ist der einzige Weg mit dieser richtig umzugehen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen welche Methode zur Diagnose einer Laktoseintoleranz angewendet werden können und was Sie selbst tun können.

Diagnosemöglichkeiten

Die Diagnose der Laktoseintoleranz ist die einzige Methode, um mit Sicherheit festzustellen, dass eine Unverträglichkeit vorliegt. Eine zuverlässige Diagnose anhand der Symptome ist nicht eindeutig, da sich andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten und einige Erkrankungen auf ähnliche Weise äußern. Bei einem Verdacht auf Laktoseintoleranz stehen dem Arzt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung den Verdacht zu überprüfen.

Wasserstoff- Atemtest

Laktose-Toleranztest

(Blutzucker-Test)

Gentest

Biopsie

Laktose-Toleranztest (Blutzucker-Test)

Menschen, die nicht unter einer Laktoseintoleranz leiden, haben die Fähigkeit die aufgenommene Laktose in ihrem Dünndarm in Glukose und Galaktose zu spalten. Die beiden Moleküle werden dabei resorbiert und in den Blutkreislauf aufgenommen. Die Durchführung des Laktose-Toleranztests ist sehr einfach. Der Patient nimmt hierbei eine bestimmte Menge an Laktose in Form eines Getränks zu sich. Mit der Hilfe eines herkömmlichen Blutzuckertests kann dann der Glukosegehalt im Blut gemessen werden. Bei Menschen, die kein Problem damit haben den Milchzucker zu verdauen, zeigt die Aufnahme des Milchzuckers einen Anstieg des Blutzuckers. Bei einem laktoseintoleranten Patienten steigt der Blutzuckerspiegel dagegen nicht an, da die in der Laktose enthaltene Glukose nicht aufgenommen werden kann. Der Blutzuckerspiegel steigt bei einer Laktoseverträglichkeit auf mehr als 20mg/dl im venösen Blut an. Wenn dieser Wert auf nur maximal 10mg/dl ansteigt, weist dies auf eine Laktoseintoleranz hin. Der Laktosetoleranz-Test gilt als bewährte Methode, um eine Laktoseintoleranz nachzuweisen, allerdings gilt er eher als die zweite Wahl hinter dem Wasserstoffatemtest. Es kann bei dem Blutzucker-Test nämlich zu Verfälschungen der Messwerte kommen, falls der Betroffene unter einer Zuckererkrankung leidet.

Wasserstoffatemtest (H2-Atemtest)

Die häufigste Methode, um eine Laktoseintoleranz zu diagnostizieren, ist der Wasserstoffatemtest. Dieser Test wird auch H2-Atemtest genannt, da die chemische Formel für Wasserstoff H2 ist. Der Patient trinkt hierbei auf nüchternen Magen eine Testlösung. Diese besteht aus 25g Laktose aufgelöst in warmem Wasser. Anschließend pustet der Patient in bestimmten Abständen in ein Atem-Messgerät, welches den Gehalt an Wasserstoff in der Atemluft misst. Bei Patienten, deren Körper die aufgenommene Laktose nicht richtig verstoffwechseln kann, produzieren die Bakterien im Dickdarm Wasserstoff. Dieser Wasserstoff gelangt dann über das Blut in die Atemluft und kann dort gemessen werden. Anhand der Messwerte des Wasserstoffes im Atem kann der Arzt feststellen, ob eine Laktoseintoleranz vorliegt. Diese Methode dauert zwischen zwei und drei Stunden.

Neben den Messwerten sind bei dieser Methode auch Symptome, die während des Tests auftreten, wichtig. Nicht jeder Patient reagiert gleich auf Laktose und es gibt Menschen deren Dickdarmbakterien keinen Wasserstoff produzieren oder diesen sofort selbst verbrauchen. Diese Art von Patienten werden Non-Responder genannt. Bei Non-Respondern werden meist weitere Tests durchgeführt, um die Laktoseintoleranz eindeutig zu diagnostizieren.

Gentest

Eine Möglichkeit auf eine Laktoseintoleranz zu testen ist auch die Genanalyse. Mit der Hilfe eines Gentests kann überprüft werden, ob ein Patient unter einer primären Laktoseintoleranz leidet. Zur Durchführung wird hier nur ein Wangenabstrich (Speichelprobe) benötigt. Der Gentest ist allerdings sehr kostspielig und wird meist nicht von der Krankenkasse übernommen.

Selbsttest

Der Selbsttest, auch Diät/Expositions-Test genannt, kann bei einem Verdacht auf eine Laktoseintoleranz durchgeführt werden. Diesen Test können Sie selbst zuhause durchführen. Der Test prüft die Reaktion des Körpers auf den Milchzucker. Bei dem Selbsttest wird über mehrere Tage lang konsequent auf die Aufnahme von Laktose verzichtet. Dies bedeutet den Verzicht auf Milch, Milchprodukte und Fertigprodukte mit Laktose. Sollte innerhalb dieser Tage das Verschwinden der Beschwerden beobachtet werden, ist eine Laktoseintoleranz sehr wahrscheinlich. Eine Alternative zu dieser Variante ist das Trinken eines Glas Milch auf nüchternen Magen. Sollten danach die typischen Symptome einer Laktoseintoleranz auftreten, ist die Unverträglichkeit wahrscheinlich. Der Selbsttest kann den Verdacht auf eine Laktoseintoleranz verhärten, ist aber kein Ersatz für die eindeutige Diagnose bei einem Arzt. Deshalb ist ein Laktoseintoleranz-Test beim Arzt immer noch der sicherste Nachweis.

    Quellen/Literaturverzeichnis

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    Ledochowski M,  Bair  H,  Fuchs    Laktosein-toleranz. J Ernährungsmed. 2003;5(1):7-14