Nährstoffmangel durch Verzicht auf Milch

Nährstoffmangel durch Verzicht auf Milch

Menschen mit Laktoseintoleranz verzichten oftmals auf Milch und Milchprodukte, damit sie nicht unter den Beschwerden der Intoleranz leiden müssen. Dabei vergessen sie aber häufig, dass Milch sehr gesund ist und uns wichtige Nährstoffe liefert. In diesem Blogbeitrag wollen wir Ihnen deshalb erklären, ob es zu einem Nährstoffmangel durch den Verzicht auf Milch und Milchprodukte kommen kann.

Nährstoffe in Milch

Milch und Milchprodukte sind vor allem für ihren hohen Gehalt an Calcium bekannt und sind deshalb der Hauptlieferant dieses Mineralstoffes für die meisten Menschen. Aber Milch enthält weitaus mehr Nährstoffe als nur Calcium. Vor allem der Anteil an Eiweiß sticht in Milch hervor. Milch ist nämlich nicht nur eine der billigsten Eiweißquellen, sondern sie ist auch eine biologisch sehr hochwertige Quelle. Die Kombination aus Milchprodukten und pflanzlichen Lebensmitteln wie Brot oder Kartoffeln erhöht die Wertigkeit des Eiweißes zusätzlich. Die Nährstoffdichte von Milch variiert je nach Art der Milch.

Hier ein Überblick darüber welche Inhaltsstoffe sich in 100 ml Vollmilch befinden:

Anteil Flüssigkeit und Makronährstoffe:

  • 87,2 g Wasser
  • 4,5 g Kohlenhydrate (Milchzucker)
  • 3,3 g Eiweiß
  • Zwischen 3,5 – 3,8 g Fett

Mineralstoffe und Spurenelemente:

  • 120 mg Calcium
  • 92 mg Phosphat
  • 12 mg Magnesium
  • 400 µg Zink
  • ~ 3,3 µg Jod
  • ~  17 µg Fluorid

Vitamine:

  • 31 µg Vitamin A
  • 180 µg Vitamin B2
  • 0,4 µg Vitamin B12
  • 0,06 µg Vitamin D
  • 5 µg Folsäure

Nährstoffmangel durch Verzicht auf Milch und Milchprodukte

So nahrhaft Milch und Milchprodukte auch sind, nicht jeder hat die Möglichkeit sie in ihren täglichen Speiseplan zu integrieren. Menschen mit Laktoseintoleranz beispielsweise verzichten oftmals auf Erzeugnisse aus Milch, da der Verzehr zu unangenehmen Beschwerden führt. Noch härter trifft es da nur Menschen mit einer Milcheiweißallergie. Bei ihnen kann der Verzehr von Milchprodukten, die Milcheiweiß enthalten, einen anaphylaktischen Schock auslösen, der im allerschlimmsten Fall tödlich enden kann. Daher müssen sie komplett auf Milch und Milchprodukte verzichten. Die meisten der oben genannten Nährstoffe erhalten wir aber nicht nur durch Milch, sondern auch durch den Verzehr unterschiedlicher pflanzlicher Lebensmittel. Ein Nährstoffmangel vieler Vitamine und Mineralstoffe ist eher unwahrscheinlich beim Verzicht auf Milch und Milchprodukte. Nur auf den Calciumbedarf sollte vermehrt geachtet werden, wenn Milch aus dem Speiseplan gestrichen wird. Eine Deckung ist aber auch ohne Milch und Milchprodukte möglich.

Calciumdeckung ohne Milchprodukte

Die Versorgung des täglichen Bedarfs an Calcium ist auch ohne Milch und Milchprodukte möglich. Milch und Milchprodukte gelten zwar aus gutem Grund als der Hauptlieferant von Calcium, aber es gibt auch andere Lebensmittel, die Calcium enthalten. So liefern uns beispielsweise bestimmte Gemüsearten wie Brokkoli, Spinat oder Grünkohl eine beachtliche Menge an Calcium. Nüsse wie Haselnüsse oder Paranüsse sind auch reich an dem Mineralstoff. Neben diesen Quellen gibt es auch Mineralwasser, welches Calcium enthält. Mineralwasser gilt als calciumreich ab einem Gehalt von 150 mg Calcium pro Liter Mineralwasser.

Milchverzicht nicht notwendig

Den Calciumbedarf ganz ohne Milch und Milchprodukte zu decken ist zwar möglich, aber nicht unbedingt sehr leicht. Glücklicherweise müssen die meisten laktoseintoleranten Menschen gar nicht auf alle Milchprodukte verzichten. Sie vertragen meist bestimmte Milchprodukte wie Joghurt oder gereifte Käsesorten wie Emmentaler, Parmesan und Gouda. In diesen Produkten ist die Laktose weitestgehend abgebaut und somit verträglich für Menschen mit einer Milchzuckerintoleranz. Eine andere Möglichkeit, um ausreichend Calcium aufzunehmen, ist die Einnahme von Laktase-Tabletten. So können auch laktoseintolerante Menschen reguläre Milch und Milchprodukte zu sich nehmen. Die Laktase-Tabletten sorgen dafür, dass die Laktose ohne Beschwerden verdaut werden kann. Allerdings muss die Tablette vor jeder laktosehaltigen Mahlzeit eingenommen werden. Auf eine Depotwirkung bei Laktase-Tabletten kann sich nämlich nur bedingt verlassen werden. Mehr zur Depotwirkung erfahren Sie unter https://lactose-intolerant.de/depotwirkung-fuer-laktase-tabletten/.

Laktoseintoleranz in der Schwangerschaft

Laktoseintoleranz in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft kann eine schwierige und herausfordernde Zeit im Leben der Frau sein. Einschränkungen in der Ernährung machen diese Zeit noch komplizierter für die Schwangere. Vor allem eine Laktoseintoleranz kann im Alltag sehr stressig sein. Oder etwa nicht? In diesem Bericht möchten wir Sie rund um das Thema Laktoseintoleranz in der Schwangerschaft und bei Säuglingen aufklären.

Ernährung während der Schwangerschaft

Frauen erhalten während ihrer Schwangerschaft eine ganze Menge an Ernährungsvorgaben. Diese Ernährungsvorgaben empfehlen Schwangeren welche Nährstoffe sie zu sich nehmen müssen und welche Nahrungsmittel sie meiden sollten. Diese Ernährungsvorgaben haben alle eines gemeinsam: sie enthalten Milchprodukte. Milch und Milchprodukte decken den Großteil des täglichen Calciumbedarfs ab. Der Mineralstoff ist gerade für Schwangere besonders wichtig. Problematisch kann es hier allerdings werden, wenn die Schwangere unter einer Laktoseintoleranz leidet. Die meisten laktoseintoleranten Frauen verzichten deshalb auf Milch. Die Konsequenz davon ist meist ein Calciummangel. Dabei ist ein Verzicht auf Milch und Milchprodukte bei einer Laktoseintoleranz selbst während einer Schwangerschaft nicht nötig. Auch während einer Schwangerschaft können laktoseintolerante Frauen Laktase-Tabletten zu sich nehmen. Dabei sollten sie auf die Wahl des Präparates achten, damit sie weder ihre eigene Gesundheit noch die des ungeborenen Kindes gefährden.

Die Einnahme von Laktase-Tabletten in der Schwangerschaft

Damit weder die Gesundheit der werdenden Mutter noch des Babys gefährdet wird, sollte genau auf die Inhaltsstoffe der Produkte geachtet werden, die die schwangere Frau zu sich nimmt. Das gilt auch für die Inhaltstoffe von Laktase-Präparaten. Den Präparaten sollte nichts hinzugefügt worden sein, was nicht unbedingt reingehört. Hierzu zählen beispielsweise chemische Zusätze wie Siliciumdioxid, Titandioxid oder Inulin. Diese Zusätze sind für die eigentliche Wirkung des Präparates nämlich unwichtig. Gute Laktase-Präparate sind daran zu erkennen, dass sie lediglich pflanzliche Trennstoffe und das Enzym Laktase enthalten. Die Präparate sollten zudem hochdosiert sein und frei von frei von Süß- und Farbstoffen sein.

Laktoseintoleranz bei Säuglingen

Frauen mit Laktoseintoleranz können während der Schwangerschaft und Stillzeit ohne weitere Bedenken Laktase-Tabletten nehmen. So müssen sie nicht auf Milch und Milchprodukte verzichten. Bei Säuglingen sieht das aber ganz anders aus. Sobald eine Laktoseintoleranz bei einem Neugeborenen festgestellt wird, muss umgehend auf Muttermilch und alle laktosehaltigen Säuglingsmilchnahrungen verzichtet werden. Sollte es bei dem Säugling einen Verdacht auf eine Laktoseintoleranz geben, sollten die Eltern sich direkt an den Kinderarzt wenden und nicht auf eigene Faust handeln. Während die Beschwerden einer Laktoseintoleranz bei Erwachsenen unangenehm sein können, können sie bei Säuglingen lebensbedrohlich sein. Durch die typischen Symptome einer Laktoseintoleranz wie Durchfall kann es unter anderem zu einem hohen Wasserverlust bei dem Säugling kommen. Dies kann in einer lebensbedrohlichen Dehydration resultieren. Muttermilch kann allerdings nicht einfach durch Milchsorten auf pflanzlicher Basis ersetzt werden. Diese stellen keinen Ersatz dar, weil sie nicht die lebenswichtigen Nährstoffe enthalten, die Muttermilch oder Spezialnahrung für Säuglinge enthalten.

Säuglinge und Kuhmilcheiweißallergie

Nicht zu verwechseln mit einer Laktoseintoleranz ist eine Kuhmilcheiweißallergie. Diese tritt häufiger auf bei Babys und Kleinkindern als eine Laktoseintoleranz. Rund zwei bis drei Prozent aller Babys reagieren allergisch auf Milcheiweiß. Die Symptome dieser Allergie betreffen insbesondere die Haut und den Magen-Darm-Trakt. Es kann unter anderem zu Hautausschlag, Ekzemen, Neurodermitis, Koliken, Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall kommen. Aber auch die Atemwege sind oftmals betroffen. Hier kann es zu chronischem Husten, Asthma, Heiserkeit und Atembeschwerden kommen. Bei dem Verdacht, dass eine Kuhmilcheiweißallergie vorliegen sollte, müssen Eltern schnell handeln und ihren Verdacht ärztlich abklären lassen. Für den Fall, dass es sich tatsächlich um eine Kuhmilcheiweißallergie handelt, sollte dementsprechend auch die Ernährung des Kindes umgestellt werden. Ansonsten droht Lebensgefahr in Form eines anaphylaktischen Schocks nach dem Verzehr von Kuhmilch. Glücklicherweise hat eine Kuhmilcheiweißallergie aber nichts mit der Muttermilch zu tun. Die Allergie richtet sich ausschließlich gegen ein bestimmtes Protein in Kuhmilch.