Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
Die Adventszeit bringt Vorfreude auf das Weihnachtsfest und hat seine eigenen kleinen Traditionen und Rituale. Aber woher kommen diese Traditionen? In diesem Beitrag erklären wir die Hintergründe der beliebtesten Adventstraditionen.
Was ist der Advent?
Der Advent oder besser die Adventszeit sind im christlichen Glauben eine Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Das Wort Advent ist vom lateinischen „adventus“ abgeleitet. Es ist die Abkürzung für „adventus Domini“, was „Ankunft des Herrn“ bedeutet. Hier beziehen sich die Christen auf die Nacht zu Weihnachten, in der Jesu Christi geboren sein soll. Die Adventszeit gilt seit dem vierten Jahrhundert als die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Zunächst war sie eine Fastenzeit, die sich eines schriftlichen Zeugnisses aus dem 5. Jahrhundert nach über acht Wochen vom Martinstag am 11. November bis zum Epiphaniasfest am 6. Januar erstreckte. Seitdem veränderte sich die Länge der Adventszeit immer wieder. Die vier Adventssonntage, wie wir sie heute kennen, gehen auf Gregor den Großen zurück, der von 590 bis 604 das Amt des Papsts innehatte. Er legte fest, dass die Adventszeit sich über die vier Sonntage vor Weihnachten erstrecken sollte.
Wieso gibt es einen Adventskranz?
Der beliebte Reim zur Adventszeit:
„Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt.
Erst ein, dann zwei,
dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.“
verrät uns was es mit dem Adventskranz auf sich hat. Der Adventskranz, wie wir ihn heute kennen, besteht meist aus einem Gesteck mit vier Kerzen. Jeden Adventssonntag wird eine weitere Kerze angesteckt. So zählen wir die Wochen bis zum Weihnachtsfest runter. Die Geschichte des Adventskranzes geht auf Hamburg im 19. Jahrhundert zurück. Der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern veranlasste 1839 die Aufhängung eines Kranzes mit 23 Kerzen im Hamburger „Rauhen Haus“. Hierbei handelte es sich um eine Einrichtung für verarmte Kinder. Vier der Kerzen standen für die Adventssonntage, während die kleineren 19 Kerzen die Werktage bis Weihnachten symbolisierten. Der Kranz war als eine Art Hilfe für die Kinder gedacht, denn so wussten sie auf einen Blick, wie lange sie noch bis zum Weihnachtsfest warten mussten.
Seit wann gibt es Adventskalender?
Der Adventskranz ist aber nicht die einzige Methode die Zeit bis Weihnachten runterzuzählen. Der Adventskalender hat einen ähnlichen Zweck. Anders als der Adventskranz, welcher die Wochen bis Weihnachten zählt, zählt der Adventskalender die Tage. Das bedeutet, wie in diesem Jahr, dass die Adventszeit bereits im November beginnt, aber Adventskalender erst am 1. Dezember beginnen. Wie der Adventskranz steckt aber auch hinter dem Adventskalender eine langjährige Tradition. Erste Formen des Adventskranzes gehen auf das 19. Jahrhundert zurück. Die Zeit bis Weihnachten wurde mit Kreidestrichen heruntergezählt. Am Dezemberanfang wurden 24 Striche mit Kreide an eine Wand gemalt. Jeden Tag wurde einer der Striche weggewischt, um so die Tage bis Weihnachten runterzuzählen.
Lieder zum Advent
Ein weiteres beliebtes Ritual zur Adventszeit sind Lieder. In der Vorweihnachtszeit singen wir verschiedene Lieder, die bereits unsere Großeltern regelmäßig im Dezember gesungen haben. Meist werden Adventslieder von Generation zu Generation weitergegeben und geraten somit auch nicht in Vergessenheit. Wir stimmen uns mit den Liedern auf Weihnachten ein, auch wenn das Fest noch ein paar Wochen entfernt ist. Zu den klassischen Liedern der Adventszeit gehören Lieder wie:
- „Leise rieselt der Schnee“,
- „Freue dich, Christkind kommt bald“,
- „Alle Jahre wieder“.
Seit Jahrzehnten werden diese Lieder jedes Jahr im Dezember gesungen. Neben altbekannten Liedern sind auch Reime zur Adventszeit sehr beliebt.