Hinweise auf Allergene in Lebensmitteln können Leben retten und sind deshalb gesetzlich vorgeschrieben. Auch Betroffene von Nahrungsmittelintoleranzen könnten hier profitieren. Der Hinweis auf Laktose in Lebensmitteln könnte einige Verbraucher vor schmerzhaften Symptomen bewahren. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen wie Verbraucher von einheitlichen Regelung rund um Laktose in Lebensmitteln profitieren können.

Verweis von Laktose in Lebensmitteln

In unseren Geschäften können wir viele Produkte finden, die den Hinweis „laktosefrei“ besitzen. Allerdings gibt es nicht den direkten Hinweis darauf, dass ein Produkt Laktose enthält oder wie viel Laktose das Produkt enthält. Durch den Hinweis auf Laktose in Lebensmitteln könnte laktoseintoleranten Personen aber geholfen werden. Sie könnten dann selbst besser einschätzen, ob sie ein Produkt vertragen oder nicht. Der Hinweis „laktosefrei“ auf Produkten ist in vielen Fällen zwar hilfreich, ist aber nicht unbedingt transparent für Verbraucher. In der Europäischen Union gibt es nämlich keine einheitliche Regelung dafür was dieser Begriff aussagt. Hier würde eine einheitliche Regelung Klarheit verschaffen, ab wann ein Produkt als laktosefrei bezeichnet werden darf. Betroffene einer Laktoseintoleranz können mit einer solchen Regelung besser einschätzen, ob es sich für sie lohnt auf die laktosefreie Variante des Produkts umzusteigen.

Trend zu laktosefreien Produkten

Der Markt der laktosefreien Produkte wächst jährlich. Für Menschen mit Laktoseintoleranz ist dies hervorragend. Schon seit längerer Zeit gibt es aber einen Trend, dass auch Verbraucher immer häufiger zu laktosefreien Produkten greifen, die nicht von einer Laktoseintoleranz betroffen sind. Sie greifen zu den laktosefreien Produkten, in dem Irrglauben, dass diese allgemein gesünder sind. Das ist allerdings nicht der Fall. Laktosefreie Produkte machen nur wirklich Sinn für Menschen, die Probleme mit der Verdauung von Milchzucker haben. Der Trend, dass immer mehr Menschen zu laktosefreien Produkten greifen, ist auch der Lebensmittelindustrie nicht entgangen.

Unwissen von Verbrauchern wird ausgenutzt

Die Hersteller vieler laktosefreier Produkte nutzen das Kaufverhalten der Verbraucher für den eigenen Profit aus. Sie verkaufen die laktosefreien Produkte um ein Vielfaches teurer als die laktosehaltige Variante der Produkte. Sie gaukeln in vielen Fällen den Verbrauchern vor, dass es bei diesen Produkten einen Zusatznutzen gibt, der in Wirklichkeit nicht existiert. Besonders bei Produkten, die von Natur aus wenig bis gar keine Laktose enthalten, wird dies deutlich. Die meisten Hart- und Schnittkäsesorten enthalten von Natur aus sehr wenig bis gar keine Laktose. Die Laktose wurde bei diesen Käsesorten während des Reifeprozesses abgebaut. Hersteller nutzen hierbei das Unwissen von Verbrauchern aus und verkaufen den „speziell laktosefreien“ Käse für einen deutlich teureren Preis als die natürlich laktosefreien Varianten. Laut dem Oberlandesgericht Düsseldorf ist dieser Vorgang auch nicht gesetzeswidrig, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass Verbraucher wissen, dass diese Käsesorten praktisch laktosefrei sind. Der Hinweis erfülle hierbei das Informationsbedürfnis der Verbraucher.

Verbraucherzentralen kritisieren Trendentwicklung

Die Verbraucherzentralen sehen diese Trendentwicklung sehr kritisch. Schon seit längerer Zeit beobachtet der Verbraucherschutz die stark unterschiedlichen Preise zwischen laktosefreien und herkömmlichen Lebensmitteln, die von Natur aus wenig Laktose enthalten. Bei dieser Beobachtung konnte der Verbraucherschutz feststellen, dass einige laktosefreie Produkte mehr als doppelt so teuer verkauft werden wie das konventionelle Produkt. Eine weitere Problematik sieht der Verbraucherschutz darin, dass nur jeder fünfte Käufer von laktosefreien Produkten auch unter einer Laktoseintoleranz leidet. An dieser Stelle wäre eine bessere Aufklärung über das Thema Laktoseintoleranz nötig. Verbraucher sollten wissen, dass, Laktose ihnen nur dann schadet, wenn sie unter einer Intoleranz Milchzucker gegenüber leiden. Zudem fordern Verbraucherzentralen einen genauen Hinweis auf Laktose in Lebensmitteln. Erst dann ist das tatsächliche Informationsbedürfnis von Verbrauchern gedeckt.

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