Viele Menschen verzichten auf tierische Milch und greifen lieber zu pflanzlichen Milchalternativen. Die Gründe dafür können Unverträglichkeiten, ethische Bedenken oder der persönliche Geschmack sein. Passend dazu wollen wir in diesem Beitrag Sojamilch genauer unter die Lupe nehmen und klären, ob sie für Menschen geeignet ist, die Laktose nicht vertragen.
Pflanzliche Milchalternativen
Viele Menschen verzichten mittlerweile auf den Verzehr von Kuhmilch. Das ist unter anderem möglich, da es heutzutage eine ganze Reihe an Milchersatzprodukten gibt, die in jedem Supermarkt und Discounter erhältlich sind. Aber inwiefern ähneln diese Alternativen dem Original? Diese Frage stellen sich vor allem Menschen, die Kuhmilch aufgrund von Lebensmittelintoleranzen nicht vertragen. Im Folgenden beschäftigen wir uns speziell mit Sojamilch und ihrer Ähnlichkeit zu Kuhmilch.
Herkunft der Kuhmilchalternative
Sojamilch gehört zu den beliebtesten Alternativen zu Kuhmilch. Die pflanzliche Alternative aus Soja ist aber nicht nur die beliebteste Kuhmilchalternative, sondern auch die älteste. Sojamilch gibt es seit tausenden von Jahren. Sie ist bei weitem keine Erfindung der Neuzeit. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Bereits in der Han-Dynastie wurde Sojamilch in China hergestellt. Die Han-Dynastie bestand innerhalb des damaligen Königreiches China von 206 vor Christus bis 220 nach Christus. In Deutschland gibt es Sojamilch seit 1913.
Wie entsteht Sojamilch?
Anders als bei Kuhmilch wird für die Herstellung von Sojamilch kein Tier gemolken. Die Grundlage der Kuhmilchalternative sind Sojabohnen. Diese werden eingeweicht und püriert, um die Sojamilch herzustellen. Das Verhältnis von Wasser zu Sojabohnen ist hier in der Regel 10 zu 1. Der Hauptbestandteil in Sojamilch ist demnach Wasser. Die Mischung aus Wasser und pürierten Sojabohnen wird im Anschluss gekocht. Oftmals werden Sojamilch auch Zusatzstoffe hinzugefügt, die wertvoll für die Gesundheit sind, wie Vitamine oder Mineralstoffe.
Enthält Sojamilch Laktose?
Die große Frage, die sich laktoseintolerante Menschen zu Recht stellen, ist, ob Sojamilch nun auch Laktose enthält. Die einfache Antwort ist nein, pflanzliche Milchalternativen enthalten keine Laktose. Der Grund dafür ist, dass Laktose ein Zucker ist, der ausschließlich in Milch von Säugetieren vorkommt. Da es sich bei Sojamilch nicht um „Milch“ im traditionellen Sinn handelt, sondern ein Produkt aus Pflanzen ist, enthält sie keine Laktose. Das Gleiche gilt für alle anderen pflanzlichen Kuhmilchalternativen wie Hafermilch, Reismilch und Nussdrinks.
Ist vegan und laktosefrei das Gleiche?
Bei einer veganen Ernährungsform wird komplett auf jegliche tierischen Produkte verzichtet. Somit auch auf Milchzucker, welcher in tierischen Milchsorten vorkommt. Da es sich bei Laktose um einen Bestandteil tierischer Milch handelt, sind Produkte, die vegan sind somit auch laktosefrei, da sie keine tierischen Bestandteile enthalten können. Umgekehrt gilt diese Regel allerdings nichts. Nicht alle laktosefreien Produkte sind automatisch vegan. Oftmals werden tierische Produkte mit der Hilfe von Laktasetabletten laktosefrei gemacht. Das Produkt ist weiterhin tierischer Natur und somit nicht für Veganer geeignet. Es führt lediglich bei laktoseintoleranten Menschen nach dem Verzehr nicht zu unangenehmen Beschwerden.
Laktoseunverträglichkeit
Der Großteil der Weltbevölkerung verträgt keinen Milchzucker. Der Grund dafür ist allerdings keine Krankheit, sondern eine natürliche Unverträglichkeit. Von Natur aus vertragen nämlich nur Säuglinge Milchzucker. Sie benötigen diese Fähigkeit, um die Muttermilch verdauen zu können und brauchen den Milchzucker als wichtigen Energielieferanten. Nach dem Säuglingsalter geht diese Fähigkeit in der Regel wieder verloren, da erwachsene Menschen ihre benötigten Nährstoffe aus anderen Quellen erhalten. Mit dem Aufkommen der Milchwirtschaft in Nordeuropa vor rund 8.000 Jahren wurden tierische Milch und Milchprodukte zu einer weiteren Nahrungsquelle für Menschen, welche besonders in den kalten und langen Wintern vorteilhaft wurde. Eine Genmutation machte es im Endeffekt möglich, dass auch Erwachsene Milchzucker verdauen konnten. Diese Mutation wurde über Jahrtausende weitergegeben und ist der Grund, warum heute vor allem Menschen mit nordeuropäischen Vorfahren Laktose vertragen können.
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