Der evolutionäre Vorteil der Milchtrinker

Der evolutionäre Vorteil der Milchtrinker

Milch und Milchprodukte stehen bei dem Großteil der Bevölkerung täglich auf dem Speiseplan. Für laktoseintolerante Menschen ist dies oftmals allerdings keine Option. Wieso gibt es aber Menschen, die Laktose vertragen und andere, die sie nicht vertragen? In diesem Blogbeitrag erklären wir Ihnen wie es zur Entstehung von Laktosetoleranz kam und was der evolutionäre Vorteil der Milchtrinker ist.

Milch war einst nur für Säuglinge

Einst besaßen nur Säuglinge die Fähigkeit die Laktose aus Milch zu spalten. Für Babys ist diese Fähigkeit auch überlebenswichtig, da sie ansonsten ihre einzige Nahrungsquelle, die Muttermilch, nicht verdauen können. Ohne ausreichend Laktase-Enzyme kann der Darm den Milchzucker nicht in seine Bestandteile spalten und er verbleibt unverdaut im Dickdarm. Die Darmbakterien bauen den Milchzucker dann langsam ab. Bei diesem Prozess entstehen allerdings verschiedene Stoffe, wie Milchsäure und Kohlendioxid, die zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall führen. Glücklicherweise sind nur sehr wenige Säuglinge betroffen von Laktoseintoleranz. Meist entwickelt sich eine natürliche Laktoseintoleranz im Laufe des Heranwachsens. Nach dem Säuglingsalter verliert sich die Fähigkeit Laktose zu spalten und der Mensch wird laktoseintolerant. In Deutschland sind allerdings nur rund 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung laktoseintolerant. Der Grund dafür ist eine Mutation, die vor tausenden Jahren entstand.

Laktosetoleranz ist eine Mutation

Gerade in Deutschland fühlen sich laktoseintolerante Menschen oftmals als wären sie die Mutanten, weil sie keinen Milchzucker verdauen können. Die Wahrheit ist aber, dass Menschen, die den Milchzucker vertragen können, die eigentlichen Mutanten sind. Bis vor rund 8.000 Jahren konnte kein Mensch nach dem Säuglingsalter Milchzucker vertragen. Der Mensch verlor die Fähigkeit Laktose zu spalten einfach ab einem bestimmten Alter. Erst mit dem Aufkommen der Viehzucht und der Milchwirtschaft in Europa entwickelten die Menschen die Fähigkeit auch im Erwachsenenalter noch Laktose spalten zu können. Diese Fähigkeit entwickelte sich zu einem klaren Vorteil im Kampf ums Überleben in der Jungsteinzeit.

Neure Nahrungsquelle

Zu Beginn der Viehzucht und Landwirtschaft hatten es die Landwirte der Jungsteinzeit gerade in Europa sehr schwer. Sie kannten sich kaum mit dem Anbau von Nutzpflanzen aus und die harten Winter machten ihnen zu schaffen. Alldiejenigen, die Milch und Milcherzeugnisse vertragen konnten, hatten hier einen entscheidenden Vorteil. Sie konnten Milch und Erzeugnisse aus Milch, wie beispielsweise Käse, als zusätzliche Nahrungsquelle nutzen. Dies war besonders in Zeiten von Ernteausfällen und schweren Wintern hilfreich. Milch versorgte die laktosetoleranten Menschen mit zusätzlichen Kalorien und Eiweiß. Der evolutionäre Vorteil der Milchtrinker und somit die Mutation speicherte sich relativ schnell im menschlichen Erbgut ab und konnte an die nächsten Generationen vererbt werden.

Entwicklung in der Lebensmittelindustrie

Mittlerweile sind wir nicht mehr auf Milch als zusätzliche Nahrungsquelle dringend angewiesen, aber auch heute noch haben es laktoseintolerante Menschen in vielen Fällen schwerer. In Europa hat sich die Lebensmittelindustrie sehr stark an den Großteil der laktosetoleranten Bevölkerung angepasst. Nicht nur Milch und Milchprodukte enthalten hier Milchzucker, sondern auch viele Produkte, bei denen kein Milchzucker vermutet wird. Dies ist für laktoseintolerante Menschen schon seit längerem eine Herausforderung. Auch die unklare Gesetzgebung bezüglich der Hinweise auf Laktose in Lebensmitteln macht es für Betroffene von Laktoseintoleranz nicht einfach. In den letzten Jahren hat sich die Lebensmittelindustrie allerdings insoweit gewandelt, dass auch immer mehr Alternativprodukte für Nahrungsmittelintoleranzen auf den Markt kommen. Auch für Laktoseintoleranz gibt es bereits einige Alternativprodukte, sowohl aus tierischer und pflanzlicher Herkunft. Mehr über die Vielfalt der Milchersatzprodukte bei Laktoseintoleranz können Sie unter https://lactose-intolerant.de/milchersatzprodukte-bei-laktoseintoleranz/ nachlesen.  

Milchersatzprodukte bei Laktoseintoleranz

Milchersatzprodukte bei Laktoseintoleranz

Eine Laktoseintoleranz kann im Alltag sehr unangenehm sein. Einfacher wird sie aber mit laktosefreien Milchprodukten und Milchersatzprodukten. In diesem Blogbeitrag stellen wir Ihnen deshalb die verschiedenen Milchersatzprodukte vor, die Sie auch mit einer Laktoseintoleranz genießen können.

Ersatzprodukte bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

In den meisten Supermärkten, Bioläden und Drogeriemärkten lassen sich mittlerweile Ersatzprodukte für eine Vielzahl an Produkten finden. Dies gilt für diverse Ernährungsarten von vegan bis hin zu Low-Carb, aber auch für Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt es zwei mögliche Gründe, wieso ein bestimmtes Lebensmittel nicht vertragen werden kann. Entweder leidet die betroffene Person unter einer Nahrungsmittelallergie oder einer Nahrungsmittelintoleranz. Der Unterschied bei diesen Unverträglichkeiten bezieht sich auf die Herkunft der Beschwerden. Während bei einer Allergie die Immunabwehr gegen einen Bestandteil des Lebensmittels vorgeht, fehlt dem Körper bei einer Intoleranz das nötige Werkzeug, um das Nahrungsmittel vollständig zu verarbeiten. Bei einer Laktoseintoleranz fehlen den Betroffenen die nötigen Laktase-Enzyme, um den Milchzucker zu verdauen. Damit Betroffene nicht unter Beschwerden leiden müssen, gibt es verschiedene Milchersatzprodukte, die bei einer Laktoseintoleranz anstatt regulärer Kuhmilch verzehrt werden können.

Laktosefreie Produkte

Die meisten laktoseintoleranten Menschen verzichten gezielt auf Produkte, die Milchzucker enthalten. Da sie aber nicht unbedingt auf tierische Milchprodukte verzichten möchten, greifen sie zu laktosefreien Kuhmilcherzeugnissen. Als laktosefrei gilt ein Produkt, wenn es unter einem Gramm Laktose auf 100 g enthält. Die meisten Geschäfte bieten inzwischen laktosefreie Produkte an. Zur Herstellung dieser Produkte wird die Kuhmilch enzymatisch vorbehandelt. Der Milchzucker wird bereits während des Herstellungsprozesses in Glukose und Galaktose aufgespalten. Das macht laktosefreie Produkte direkt ein wenig süßlicher im Geschmack. Das Angebot an diesen Produkten reicht von Milch, Joghurt, Quark, Sahne, Käse bis hin zu Pudding und Eis. Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz sind diese Produkte sehr praktisch. Sie sind aber nicht die einzigen, die von laktosefreien Produkten profitieren. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie unter https://lactose-intolerant.de/hinweis-auf-laktose-in-lebensmitteln/.

Laktosearme Produkte

Da nicht alle laktoseintoleranten Menschen überhaupt keine Laktose mehr vertragen, sind auch laktosearme Produkte eine Option. Laktosearme Produkte sind Lebensmittel, die von Natur aus einen geringen Anteil an Milchzucker enthalten. Dieser ist allerding so gering, dass die meisten laktoseintoleranten Menschen nach dem Verzehr keine Beschwerden empfinden. Dies ist zum Beispiel der Fall bei den meisten Schnitt- und Hartkäsesorten. Hier gibt es keinen Grund auf laktosefreie oder vegane Produkte umzusteigen.

Pflanzliche Alternativen

Eine weitere Möglichkeit ist der Verzicht auf tierische Milcherzeugnisse. Diese können leicht durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Sie sind allerdings geschmacklich und von den Nährwerten anders zu bewerten als tierische Milch. Zu den beliebtesten pflanzlichen Alternativen für Milch gehören Erzeugnisse aus Soja, Reis, Hafer, Kokos und Mandel. In der Anwendung können sie ähnlich wie Milch verwendet werden, müssen aber je nach Bedarf eventuell angepasst werden. Pflanzliche Alternativen unterscheiden sich nämlich in ihrer Konsistenz oftmals sehr stark.

Unterschiede in Nährwerten

Neben der Konsistenz unterscheiden sich die pflanzlichen Alternativen vor allem in ihren Nährwerten von tierischer Milch. Der Fettgehalt in diesen Produkten liegt meist bei ein bis zwei Gramm pro 100 g und ist damit vergleichbar mit fettreduzierter Kuhmilch. Alle anderen Nährwerte unterscheiden sich je nachdem woraus die pflanzliche Alternative hergestellt wurde. Sojaprodukte sind beispielsweise sehr hoch in ihrem Gehalt an Eiweiß, während Produkte aus Reis sehr wenig Eiweiß enthalten. Sojadrinks enthalten auf 100 ml ganze 3,3 g Eiweiß. Reisdrinks können da mit ihren 0,3 g Eiweiß auf 100 g nicht mithalten. Dies ist unter anderem auch ein Grund warum Alternativen aus Soja so beliebt sind. Den meisten pflanzlichen Drinks und Erzeugnissen werden Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt, die von Natur aus in Milch enthalten sind. Zu diesen gehören unter anderem Calcium, Vitamin D und Vitamin B2.

Auf Allergene achten

Eine Laktoseintoleranz ist unangenehm und kann sehr lästig sein. Weitaus schlimmer sind aber Lebensmittelallergien, da diese lebensbedrohliche Folgen haben können. Vor dem Verzehr von den pflanzlichen Alternativen zu tierischer Milch sollte daher abgeklärt sein, dass auch keine Allergie ihnen gegenüber besteht. Zu den häufigsten Lebensmittelallergien gehören unter anderem Soja und Schalenfrüchte, wie Mandeln oder Haselnüsse. Milchersatzprodukte bei Laktoseintoleranz sollen Ihr Leben nämlich einfacher machen und Ihnen nicht zusätzliche Beschwerden zufügen.

Hinweis auf Laktose in Lebensmitteln

Hinweis auf Laktose in Lebensmitteln

Hinweise auf Allergene in Lebensmitteln können Leben retten und sind deshalb gesetzlich vorgeschrieben. Auch Betroffene von Nahrungsmittelintoleranzen könnten hier profitieren. Der Hinweis auf Laktose in Lebensmitteln könnte einige Verbraucher vor schmerzhaften Symptomen bewahren. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen wie Verbraucher von einheitlichen Regelung rund um Laktose in Lebensmitteln profitieren können.

Verweis von Laktose in Lebensmitteln

In unseren Geschäften können wir viele Produkte finden, die den Hinweis „laktosefrei“ besitzen. Allerdings gibt es nicht den direkten Hinweis darauf, dass ein Produkt Laktose enthält oder wie viel Laktose das Produkt enthält. Durch den Hinweis auf Laktose in Lebensmitteln könnte laktoseintoleranten Personen aber geholfen werden. Sie könnten dann selbst besser einschätzen, ob sie ein Produkt vertragen oder nicht. Der Hinweis „laktosefrei“ auf Produkten ist in vielen Fällen zwar hilfreich, ist aber nicht unbedingt transparent für Verbraucher. In der Europäischen Union gibt es nämlich keine einheitliche Regelung dafür was dieser Begriff aussagt. Hier würde eine einheitliche Regelung Klarheit verschaffen, ab wann ein Produkt als laktosefrei bezeichnet werden darf. Betroffene einer Laktoseintoleranz können mit einer solchen Regelung besser einschätzen, ob es sich für sie lohnt auf die laktosefreie Variante des Produkts umzusteigen.

Trend zu laktosefreien Produkten

Der Markt der laktosefreien Produkte wächst jährlich. Für Menschen mit Laktoseintoleranz ist dies hervorragend. Schon seit längerer Zeit gibt es aber einen Trend, dass auch Verbraucher immer häufiger zu laktosefreien Produkten greifen, die nicht von einer Laktoseintoleranz betroffen sind. Sie greifen zu den laktosefreien Produkten, in dem Irrglauben, dass diese allgemein gesünder sind. Das ist allerdings nicht der Fall. Laktosefreie Produkte machen nur wirklich Sinn für Menschen, die Probleme mit der Verdauung von Milchzucker haben. Der Trend, dass immer mehr Menschen zu laktosefreien Produkten greifen, ist auch der Lebensmittelindustrie nicht entgangen.

Unwissen von Verbrauchern wird ausgenutzt

Die Hersteller vieler laktosefreier Produkte nutzen das Kaufverhalten der Verbraucher für den eigenen Profit aus. Sie verkaufen die laktosefreien Produkte um ein Vielfaches teurer als die laktosehaltige Variante der Produkte. Sie gaukeln in vielen Fällen den Verbrauchern vor, dass es bei diesen Produkten einen Zusatznutzen gibt, der in Wirklichkeit nicht existiert. Besonders bei Produkten, die von Natur aus wenig bis gar keine Laktose enthalten, wird dies deutlich. Die meisten Hart- und Schnittkäsesorten enthalten von Natur aus sehr wenig bis gar keine Laktose. Die Laktose wurde bei diesen Käsesorten während des Reifeprozesses abgebaut. Hersteller nutzen hierbei das Unwissen von Verbrauchern aus und verkaufen den „speziell laktosefreien“ Käse für einen deutlich teureren Preis als die natürlich laktosefreien Varianten. Laut dem Oberlandesgericht Düsseldorf ist dieser Vorgang auch nicht gesetzeswidrig, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass Verbraucher wissen, dass diese Käsesorten praktisch laktosefrei sind. Der Hinweis erfülle hierbei das Informationsbedürfnis der Verbraucher.

Verbraucherzentralen kritisieren Trendentwicklung

Die Verbraucherzentralen sehen diese Trendentwicklung sehr kritisch. Schon seit längerer Zeit beobachtet der Verbraucherschutz die stark unterschiedlichen Preise zwischen laktosefreien und herkömmlichen Lebensmitteln, die von Natur aus wenig Laktose enthalten. Bei dieser Beobachtung konnte der Verbraucherschutz feststellen, dass einige laktosefreie Produkte mehr als doppelt so teuer verkauft werden wie das konventionelle Produkt. Eine weitere Problematik sieht der Verbraucherschutz darin, dass nur jeder fünfte Käufer von laktosefreien Produkten auch unter einer Laktoseintoleranz leidet. An dieser Stelle wäre eine bessere Aufklärung über das Thema Laktoseintoleranz nötig. Verbraucher sollten wissen, dass, Laktose ihnen nur dann schadet, wenn sie unter einer Intoleranz Milchzucker gegenüber leiden. Zudem fordern Verbraucherzentralen einen genauen Hinweis auf Laktose in Lebensmitteln. Erst dann ist das tatsächliche Informationsbedürfnis von Verbrauchern gedeckt.

Depotwirkung für Laktase-Tabletten

Depotwirkung für Laktase-Tabletten

Eine Laktoseintoleranz ist lästig und kann zu unangenehmen Situationen führen. Aber was wäre, wenn bereits eine Laktase-Tablette am Anfang der Woche ein Depot für die nächsten sieben Tage bieten könnte? Für viele laktoseintolerante Menschen würde dies vieles einfacher machen. Leider ist es nicht ganz so einfach. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen mehr zum Thema Depotwirkung für Laktase-Tabletten erklären und erläutern, warum es nicht ein Präparat gibt, das für alle Menschen gut ist.

Körpereigene Laktase

Säuglinge erhalten alle lebenswichtigen Nährstoffe über die Muttermilch. Diese enthält, neben den an die speziellen Bedürfnisse des Säuglings angepassten Nähstoffe, auch Laktose. Für den Säugling ist dieser Milchzucker sehr wichtig. Im Dünndarm des Babys wird der Milchzucker, der mit der Muttermilch aufgenommen wurde, von den körpereigenen Laktase-Enzymen in seine Bestandteile aufgespalten. Die Laktase spaltet den Milchzucker auf in Galactose (Schleimzucker) und Glucose (Traubenzucker). Diese beiden Stoffe liefern dem Säugling Energie und sind wichtig für die Versorgung des Gehirns. Bei Menschen mit einer Laktoseintoleranz baut sich diese Fähigkeit nach dem Säuglingsalter stetig ab, bis der Körper kaum noch eigene Laktase-Enzyme produziert.

Hilfsmittel bei Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz ist zwar keine lebensbedrohliche Krankheit, aber im Alltag kann sie durchaus sehr lästig sein. Glücklicherweise müssen Menschen mit Laktoseintoleranz nicht peinlich genau darauf achten welche Lebensmittel sie zu sich nehmen, da auch sie mit einem kleinen Hilfsmittel wieder für einen gewissen Zeitraum Laktose spalten können. Die Rede hierbei ist von Laktase-Tabletten. Diese enthalten Laktase-Enzyme, die die aufgenommene Laktose durch Speisen und Getränke aufspalten können und so selbst laktoseintolerante Personen nicht auf tierische Milch und Milchprodukte verzichten müssen. Das einzige Problem dabei ist, dass die erworbene Toleranz nicht lange hält. Vor dem Verzehr von jedem laktosehaltigen Produkt muss wieder eine Tablette genommen werden.

Langzeitdepot für Laktase

So schön ein Langzeitdepot für Laktase auch klingen mag, so schwierig ist es auch in der Umsetzung. Fälschlicherweise denken einige Menschen, dass eine Laktoseintoleranz ähnlich wie eine Allergie oder eine Krankheit behandelt werden kann. Sie vermuten, dass bereits eine Tablette täglich ausreicht. Das stimmt allerdings nicht. Die Einnahme von Laktase-Tabletten führt nur zu einer zeitlich beschränkten Phase der Laktosetoleranz. Die aufgenommene Laktase wird nach dieser Zeit nämlich vom Körper abgebaut oder ausgeschieden. Trotz dieser Tatsache gibt es viele Hersteller, die damit werben, dass ihre Laktase-Produkte über eine „verlängerte Enzymabgabe“ verfügen. Hierbei handelt es sich um Produkte, die tatsächlich über längere Zeit Enzyme abgeben können. Allerdings besteht hierbei die Gefahr, dass je nachdem welches laktosehaltige Produkt verzehrt wird, nicht direkt ausreichend Laktase zur Verfügung steht. Für kleinere Mengen an Laktose können diese Art von Laktase-Tabletten aber durchaus hilfreich sein und bis zu vier Stunden einen Schutz vor Laktose bieten.

Laktase-Tabletten so individuell wie ein Mensch

Eine Laktoseintoleranz gleicht nicht haargenau einer anderen Laktoseintoleranz. Sie sind so unterschiedlich wie Menschen. Bei manchen Betroffenen werden trotz der Unverträglichkeit noch einige natürliche Laktase-Enzyme im Dünndarm gebildet. Anderen Betroffene bilden auch gar keine eigenen Enzyme mehr. Dies ist der Grund warum nicht jede Laktoseintoleranz genau gleichbehandelt werden kann. Laktase-Tabletten mit und ohne Depotwirkung haben Vorteile und Nachteile.

Die Tabletten mit Depotwirkung haben eine schützende Funktion vor kleineren Mengen Laktose über mehrere Stunden. Der Verzehr von Produkten, die mehr Laktose enthalten, kann allerdings dazu führen, dass es trotz der Laktase zu den typischen Symptomen von Laktoseintoleranz kommt. Jede laktoseintolerante Person ist verschieden und durch unterschiedliche Essgewohnheiten und Verträglichkeit von Laktose, sind die Depot-Tabletten nicht für jeden passend. Laktase-Tabletten ohne Depotwirkung können eine größere Sicherheit direkt während der Mahlzeit bieten, da hier die gesamten Enzyme der Tablette freigesetzt werden. Die Tabletten ohne Depot-Wirkung haben zudem meist eine einfachere Formulierung und oftmals auch weniger Zusatzstoffe. Die „verlängerte Enzymabgabe“ bei den Produkten mit Depot-Wirkung entsteht dadurch, dass die Laktase-Enzyme mehrmals verkapselt sind. Im menschlichen Körper lösen sich die Verkapselungen dann nach und nach auf und geben die Enzyme kontinuierlich frei. Deshalb brauchen die Tabletten mit Depot-Wirkung mehr Zusatzstoffe.

Laktoseintoleranz in der Schwangerschaft

Laktoseintoleranz in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft kann eine schwierige und herausfordernde Zeit im Leben der Frau sein. Einschränkungen in der Ernährung machen diese Zeit noch komplizierter für die Schwangere. Vor allem eine Laktoseintoleranz kann im Alltag sehr stressig sein. Oder etwa nicht? In diesem Bericht möchten wir Sie rund um das Thema Laktoseintoleranz in der Schwangerschaft und bei Säuglingen aufklären.

Ernährung während der Schwangerschaft

Frauen erhalten während ihrer Schwangerschaft eine ganze Menge an Ernährungsvorgaben. Diese Ernährungsvorgaben empfehlen Schwangeren welche Nährstoffe sie zu sich nehmen müssen und welche Nahrungsmittel sie meiden sollten. Diese Ernährungsvorgaben haben alle eines gemeinsam: sie enthalten Milchprodukte. Milch und Milchprodukte decken den Großteil des täglichen Calciumbedarfs ab. Der Mineralstoff ist gerade für Schwangere besonders wichtig. Problematisch kann es hier allerdings werden, wenn die Schwangere unter einer Laktoseintoleranz leidet. Die meisten laktoseintoleranten Frauen verzichten deshalb auf Milch. Die Konsequenz davon ist meist ein Calciummangel. Dabei ist ein Verzicht auf Milch und Milchprodukte bei einer Laktoseintoleranz selbst während einer Schwangerschaft nicht nötig. Auch während einer Schwangerschaft können laktoseintolerante Frauen Laktase-Tabletten zu sich nehmen. Dabei sollten sie auf die Wahl des Präparates achten, damit sie weder ihre eigene Gesundheit noch die des ungeborenen Kindes gefährden.

Die Einnahme von Laktase-Tabletten in der Schwangerschaft

Damit weder die Gesundheit der werdenden Mutter noch des Babys gefährdet wird, sollte genau auf die Inhaltsstoffe der Produkte geachtet werden, die die schwangere Frau zu sich nimmt. Das gilt auch für die Inhaltstoffe von Laktase-Präparaten. Den Präparaten sollte nichts hinzugefügt worden sein, was nicht unbedingt reingehört. Hierzu zählen beispielsweise chemische Zusätze wie Siliciumdioxid, Titandioxid oder Inulin. Diese Zusätze sind für die eigentliche Wirkung des Präparates nämlich unwichtig. Gute Laktase-Präparate sind daran zu erkennen, dass sie lediglich pflanzliche Trennstoffe und das Enzym Laktase enthalten. Die Präparate sollten zudem hochdosiert sein und frei von frei von Süß- und Farbstoffen sein.

Laktoseintoleranz bei Säuglingen

Frauen mit Laktoseintoleranz können während der Schwangerschaft und Stillzeit ohne weitere Bedenken Laktase-Tabletten nehmen. So müssen sie nicht auf Milch und Milchprodukte verzichten. Bei Säuglingen sieht das aber ganz anders aus. Sobald eine Laktoseintoleranz bei einem Neugeborenen festgestellt wird, muss umgehend auf Muttermilch und alle laktosehaltigen Säuglingsmilchnahrungen verzichtet werden. Sollte es bei dem Säugling einen Verdacht auf eine Laktoseintoleranz geben, sollten die Eltern sich direkt an den Kinderarzt wenden und nicht auf eigene Faust handeln. Während die Beschwerden einer Laktoseintoleranz bei Erwachsenen unangenehm sein können, können sie bei Säuglingen lebensbedrohlich sein. Durch die typischen Symptome einer Laktoseintoleranz wie Durchfall kann es unter anderem zu einem hohen Wasserverlust bei dem Säugling kommen. Dies kann in einer lebensbedrohlichen Dehydration resultieren. Muttermilch kann allerdings nicht einfach durch Milchsorten auf pflanzlicher Basis ersetzt werden. Diese stellen keinen Ersatz dar, weil sie nicht die lebenswichtigen Nährstoffe enthalten, die Muttermilch oder Spezialnahrung für Säuglinge enthalten.

Säuglinge und Kuhmilcheiweißallergie

Nicht zu verwechseln mit einer Laktoseintoleranz ist eine Kuhmilcheiweißallergie. Diese tritt häufiger auf bei Babys und Kleinkindern als eine Laktoseintoleranz. Rund zwei bis drei Prozent aller Babys reagieren allergisch auf Milcheiweiß. Die Symptome dieser Allergie betreffen insbesondere die Haut und den Magen-Darm-Trakt. Es kann unter anderem zu Hautausschlag, Ekzemen, Neurodermitis, Koliken, Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall kommen. Aber auch die Atemwege sind oftmals betroffen. Hier kann es zu chronischem Husten, Asthma, Heiserkeit und Atembeschwerden kommen. Bei dem Verdacht, dass eine Kuhmilcheiweißallergie vorliegen sollte, müssen Eltern schnell handeln und ihren Verdacht ärztlich abklären lassen. Für den Fall, dass es sich tatsächlich um eine Kuhmilcheiweißallergie handelt, sollte dementsprechend auch die Ernährung des Kindes umgestellt werden. Ansonsten droht Lebensgefahr in Form eines anaphylaktischen Schocks nach dem Verzehr von Kuhmilch. Glücklicherweise hat eine Kuhmilcheiweißallergie aber nichts mit der Muttermilch zu tun. Die Allergie richtet sich ausschließlich gegen ein bestimmtes Protein in Kuhmilch.