Sojamilch und Laktose

Sojamilch und Laktose

Viele Menschen verzichten auf tierische Milch und greifen lieber zu pflanzlichen Milchalternativen. Die Gründe dafür können Unverträglichkeiten, ethische Bedenken oder der persönliche Geschmack sein. Passend dazu wollen wir in diesem Beitrag Sojamilch genauer unter die Lupe nehmen und klären, ob sie für Menschen geeignet ist, die Laktose nicht vertragen.

Pflanzliche Milchalternativen

Viele Menschen verzichten mittlerweile auf den Verzehr von Kuhmilch. Das ist unter anderem möglich, da es heutzutage eine ganze Reihe an Milchersatzprodukten gibt, die in jedem Supermarkt und Discounter erhältlich sind. Aber inwiefern ähneln diese Alternativen dem Original? Diese Frage stellen sich vor allem Menschen, die Kuhmilch aufgrund von Lebensmittelintoleranzen nicht vertragen. Im Folgenden beschäftigen wir uns speziell mit Sojamilch und ihrer Ähnlichkeit zu Kuhmilch.

Herkunft der Kuhmilchalternative

Sojamilch gehört zu den beliebtesten Alternativen zu Kuhmilch. Die pflanzliche Alternative aus Soja ist aber nicht nur die beliebteste Kuhmilchalternative, sondern auch die älteste. Sojamilch gibt es seit tausenden von Jahren. Sie ist bei weitem keine Erfindung der Neuzeit. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Bereits in der Han-Dynastie wurde Sojamilch in China hergestellt. Die Han-Dynastie bestand innerhalb des damaligen Königreiches China von 206 vor Christus bis 220 nach Christus. In Deutschland gibt es Sojamilch seit 1913.

Wie entsteht Sojamilch?

Anders als bei Kuhmilch wird für die Herstellung von Sojamilch kein Tier gemolken. Die Grundlage der Kuhmilchalternative sind Sojabohnen. Diese werden eingeweicht und püriert, um die Sojamilch herzustellen. Das Verhältnis von Wasser zu Sojabohnen ist hier in der Regel 10 zu 1. Der Hauptbestandteil in Sojamilch ist demnach Wasser. Die Mischung aus Wasser und pürierten Sojabohnen wird im Anschluss gekocht. Oftmals werden Sojamilch auch Zusatzstoffe hinzugefügt, die wertvoll für die Gesundheit sind, wie Vitamine oder Mineralstoffe.

Enthält Sojamilch Laktose?

Die große Frage, die sich laktoseintolerante Menschen zu Recht stellen, ist, ob Sojamilch nun auch Laktose enthält. Die einfache Antwort ist nein, pflanzliche Milchalternativen enthalten keine Laktose. Der Grund dafür ist, dass Laktose ein Zucker ist, der ausschließlich in Milch von Säugetieren vorkommt. Da es sich bei Sojamilch nicht um „Milch“ im traditionellen Sinn handelt, sondern ein Produkt aus Pflanzen ist, enthält sie keine Laktose. Das Gleiche gilt für alle anderen pflanzlichen Kuhmilchalternativen wie Hafermilch, Reismilch und Nussdrinks.

Ist vegan und laktosefrei das Gleiche?

Bei einer veganen Ernährungsform wird komplett auf jegliche tierischen Produkte verzichtet. Somit auch auf Milchzucker, welcher in tierischen Milchsorten vorkommt. Da es sich bei Laktose um einen Bestandteil tierischer Milch handelt, sind Produkte, die vegan sind somit auch laktosefrei, da sie keine tierischen Bestandteile enthalten können. Umgekehrt gilt diese Regel allerdings nichts. Nicht alle laktosefreien Produkte sind automatisch vegan. Oftmals werden tierische Produkte mit der Hilfe von Laktasetabletten laktosefrei gemacht. Das Produkt ist weiterhin tierischer Natur und somit nicht für Veganer geeignet. Es führt lediglich bei laktoseintoleranten Menschen nach dem Verzehr nicht zu unangenehmen Beschwerden.

Laktoseunverträglichkeit

Der Großteil der Weltbevölkerung verträgt keinen Milchzucker. Der Grund dafür ist allerdings keine Krankheit, sondern eine natürliche Unverträglichkeit. Von Natur aus vertragen nämlich nur Säuglinge Milchzucker. Sie benötigen diese Fähigkeit, um die Muttermilch verdauen zu können und brauchen den Milchzucker als wichtigen Energielieferanten. Nach dem Säuglingsalter geht diese Fähigkeit in der Regel wieder verloren, da erwachsene Menschen ihre benötigten Nährstoffe aus anderen Quellen erhalten. Mit dem Aufkommen der Milchwirtschaft in Nordeuropa vor rund 8.000 Jahren wurden tierische Milch und Milchprodukte zu einer weiteren Nahrungsquelle für Menschen, welche besonders in den kalten und langen Wintern vorteilhaft wurde. Eine Genmutation machte es im Endeffekt möglich, dass auch Erwachsene Milchzucker verdauen konnten. Diese Mutation wurde über Jahrtausende weitergegeben und ist der Grund, warum heute vor allem Menschen mit nordeuropäischen Vorfahren Laktose vertragen können.

Wie gesund ist Milch?

Wie gesund ist Milch?

Milch ist für viele Menschen ein fester Bestandteil ihrer täglichen Ernährung. Aber wie gesund ist Milch überhaupt? In diesem Beitrag erklären wir Ihnen welche Nährstoffe in Milch enthalten sind, woher die Farbe der Milch kommt, und klären die Frage, ob Milch nun gesund oder ungesund ist.

Woher kommt die weiße Farbe der Milch?

Eine der meistgestellten Fragen rund um Milch betrifft ihre Farbe. Milch sieht für das menschliche Auge meist weiß aus. Dabei ist Milch eigentlich vor allem trüb statt wirklich weiß. Die trübe Erscheinung erfolgt durch winzige Eiweißbündel und Fettkügelchen in der Milch. Das Fett liefert vielen Milchprodukten ihren typischen Geschmack und die meisten Kalorien. Die weiße Farbe sagt nichts darüber aus wie gesund Milch schlussendlich ist.

Welche Nährstoffe sind in Milch enthalten?

Bekannt ist Milch besonders für ihren hohen Gehalt an Calcium. 100ml Milch enthalten 120mg des Mineralstoffes.  Dabei ist Calcium nur einer von vielen Nährstoffen, die uns Milch liefern kann. Der Anteil an Eiweiß in Milch ist nämlich ebenfalls sehr hoch. Milch ist eine sehr hochwertige Quelle für Eiweiß und kann zudem zu einem günstigen Preis gekauft werden. Weitere Mineralstoffe und Spurenelemente in Milch sind Phosphat, Magnesium, Zink, Jod und Fluorid. Zudem versorgt uns Milch mit Energie in Form von Zucker und Fett. Milch enthält zudem Laktose (Milchzucker), welcher bei laktoseintoleranten Menschen zu unangenehmen und meist schmerzhaften Symptomen führt. Die richtige Ernährung bei einer Laktoseintoleranz für sich zu finden kann eine Herausforderung sein, da viele laktoseintolerante Menschen dazu neigen einfach auf viele Lebensmittel zu verzichten. Weiter unten zeigen wir Ihnen wieso dies aber nicht zwingend notwendig ist.

Ist Milch nun gesund oder nicht?

Die Beantwortung dieser Frage ist nicht ganz einfach. An sich ist kein Lebensmittel gesund oder ungesund. Milch enthält eine Menge an Nährstoffen, die der Körper für eine normale Funktion benötigt. Aus diesem Grund empfehlen Ernährungsexperten Milch als Teil einer vollwertigen Ernährung. Immer wieder gerät Milch aber auch in Kritik. Es gibt hier und da vereinzelte Studien, die darauf hinweisen, dass Milch in erhöhtem Konsum zu Entzündungsreaktionen führen kann und auch eventuell den Alterungsprozess beschleunigen kann. Wissenschaftlich konnten diese Hypothesen allerdings nicht bestätigt werden. Der jetzige Stand der Forschung besagt weiterhin, dass Milch gut für die menschliche Gesundheit ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät den täglichen Verzehr von rund 250ml Milch pro Tag sowie zwei Scheiben Käse. Die DGE empfiehlt den Verzehr von fettarmer Milch, aber auch andere Varianten von Milch enthalten die wertvollen Nährstoffe. Milch sollte bloß eine Ergänzung der Ernährung ausmachen und nicht als Durstlöscher verwendet werden.

Milch und Milchprodukte trotz Laktoseintoleranz

Laktoseintolerante Menschen verzichten oftmals bewusst auf herkömmliche Milch und Milchprodukte, um die Beschwerden ihrer Laktoseintoleranz zu umgehen. An sich macht diese Lösung auch sehr viel Sinn, da es eine bestimmte Menge an Laktose benötigt, damit die Beschwerden überhaupt ausgelöst werden. Allerdings entsteht damit auch ein großer Verzicht. Nicht nur Milch und Milchprodukte enthalten Milchzucker. Vielen anderen Produkten wird Laktose aus verschiedenen Gründen hinzugefügt. Laktoseintolerante Menschen müssten somit auch auf viele Backwaren, abgepackte Wurstaufschnitte, Fertigprodukte, Soßen und andere Lebensmittel verzichten. Dabei kann es so einfach sein den Beschwerden der Laktoseintoleranz aus dem Weg zu gehen, ohne auf diese großen Mengen an Lebensmitteln zu verzichten. Es gibt hier zwei Möglichkeiten: entweder wird bewusst zu laktosefreien Produkten gegriffen, diese gibt es mittlerweile in jedem Discounter oder Supermarkt, oder herkömmliche Milch und Milchprodukte werden verzehrt und es werden zusätzlich Laktasetabletten eingenommen. Hier kann jeder nach eigenem Belieben entscheiden.

Laktosefrei backen

Laktosefrei backen

Eine Laktoseintoleranz kann sehr einschränkend beim Backen sein. Viele Produkte können laktoseintolerante Menschen nicht verwenden und andere Produkte enthalten Laktose ohne, dass wir es überhaupt wissen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen wie Sie laktosefrei backen können, ohne auf Produkte verzichten zu müssen.

Laktosefrei oder laktosehaltig?

Der einfachste Weg, um herauszufinden, ob ein Produkt Laktose enthält oder nicht, ist die Produktpackung nach Hinweisen abzusuchen. Produkte, die mit „vegan“ gekennzeichnet sind, enthalten generell keinen Milchzucker. Der Hinweis „Kann Spuren von Milch enthalten“ bedeutet in der Regel, dass das Produkt mit einer Maschine hergestellt wurde, die auch Produkte verarbeitet, die Milch enthalten. Normalerweise vertragen laktoseintolerante Menschen diese winzigen Mengen von Laktose sehr gut. Laktose versteckt sich aber auch hinter verschiedenen Begriffen. Folgende Bezeichnungen signalisieren, dass sich Laktose im Produkt befindet:

  • (Butter-)Milch, Kondensmilch, Milchpulver, Milchzucker
  • Molke, Molkenpulver, Vollmilchpulver
  • Sahne, Rahm, Quark
  • Schokoladenzubereitung

Laktose beim Backen

Beim Backen benutzen wir oftmals Produkte, die von Natur aus einiges an Laktose enthalten. Hier kann schnell der Überblick verloren werden und manchmal ist der Milchzucker sogar in Produkten, von denen es nicht erwartet wird. Offensichtliche Produkte, die Laktose enthalten sind Frischkäse, Joghurt, Kaffeemilch, Mascarpone, Ricotta, Sauerrahm und Schlagrahm. Weitere Milchprodukte bei denen wir Laktose meist schon erwarten sind Milchschokolade, weiße Schokolade, Schokoaufstriche und Schokoladenkuvertüre. Produkte, die beim Backen verwendet werden, aber die nicht offensichtlich Laktose enthalten, sind unter anderem Karamellbonbons, Nougat, Butterkekse und andere Kekse. Hier gibt es aber auch Ausnahmen, deshalb lohnt sich ein Blick auf die Produktverpackung.

Laktose beim Backen meiden

Milchzucker beim Backen zu vermeiden ist nicht schwer. Meist können wir laktosehaltige Produkte aus dem Original-Rezept ganz einfach mit laktosefreien Varianten austauschen. Laktosefreie Varianten gibt es mittlerweile für eine Vielzahl an Produkten und können praktisch in jedem Supermarkt gekauft werden. Sie können außerdem auch pflanzliche Alternativen zum Backen verwenden. Hier ist nur darauf zu achten, dass der Geschmack und die Konsistenz des Endproduktes eventuell von der laktosehaltigen Version abweichen können. Auf Schokolade müssen Sie beim Backen auch bei einer Laktoseintoleranz nicht verzichten. Dunkle Schokolade mit einem Kakaogehalt von mindestens 60 Prozent enthält oftmals von Natur aus keinen Milchzucker. Ein Blick aufs Etikett gibt Aufschluss über mögliche Laktose in der Schokolade. Des Weiteren können Sie Laktose auch meiden, wenn Sie zu veganer Schokolade greifen. Viele Produkte lassen sich nicht nur laktosefrei kaufen, sondern auch laktosefrei herstellen. So zum Beispiel Karamell oder Aufstriche. Im Internet gibt es dazu einige Rezepte.

Ist laktosefrei Backen gesünder?

Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz ist laktosefreies Backen tatsächlich im Endeffekt gesünder, da laktosehaltige Lebensmittel zu Beschwerden führen. Aber es kann auch gesünder sein, weil Sie mehr auf die Inhaltsstoffe und Zutaten der verwendeten Produkte achten. Außerdem sind manche Zutaten des laktosefreien Backens auch die gesündere Wahl. So zum Beispiel bei der dunklen Schokolade. Der höhere Kakaogehalt hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit und der intensive Schokoladengeschmack verleiht den Backwaren einen besseren Geschmack. Laktosefreies Backen ist nicht schwer, wenn Sie sich bloß an die oben gennanten Tipps halten.

Rezept: Laktosefreier Zitronenkuchen

Laktosefrei Backen ist nicht schwer und schmeckt mindestens genauso gut wie Backen mit Milchzucker. Als Beweis haben wir hier für Sie einen laktosefreien Zitronenkuchen, der perfekt zum Frühling passt.

Zutaten:

125g      laktosefreie Butter oder Margarine

2             Zitronen

4             Eigelb

150g      Mehl

1TL         Backpulver

1Pck.     Vanillezucker

4             Eiweiß

125g      Zucker

1 Prise Salz

150g      Puderzucker

Etwas Zitronensaft

Zubereitung:

Der erste Schritt zur Zubereitung des laktosefreien Zitronenkuchens ist das Reiben der Zitronenschale und das Auspressen der Zitronen. Danach müssen Butter und Zucker schaumig geschlagen werden. Zu der Mixtur werden die abgeriebene Schale, 2 EL Zitronensaft, Eigelb und eine Prise Salz hinzugegeben. Im Anschluss folgen Mehl, Backpulver und der Vanillezucker. Alles gut miteinander vermengen. Zuletzt muss noch das Eiweiß zu Eischnee geschlagen werden und unter den Teig gehoben werden. Der Teig wandert dann in eine gefettete Kastenform und verweilt bei 160 Grad Heißluft für 50 Minuten im vorgeheizten den Ofen.

Geben Sie dem Kuchen Zeit zum abkühlen. Sobald er ausreichend abgekühlt ist, können Sie ihn je nach Belieben mit einer Zitronenglasur aus Puderzucker und Zitronensaft bestreichen. Wem das nicht schmeckt, kann die Glasur auch weglassen und den Kuchen nur mit Puderzucker bestreuen.

Wir wünschen viel Spaß beim Nachbacken und guten Appetit!

Calciummangel durch Laktoseintoleranz

Calciummangel durch Laktoseintoleranz

Calcium gehört zu den wichtigsten Mineralstoffen im menschlichen Körper. Daher ist eine regelmäßige Aufnahme des Mineralstoffes auch so wichtig für unsere Gesundheit. Laktoseintolerante Menschen können viele calciumhaltige Nahrungsmittel aber nicht verzehren. In diesem Beitrag erklären wir wie ein Calciummangel durch Laktoseintoleranz vorgebeugt werden kann.

Calcium im menschlichen Körper

Der Mineralstoff Calcium wird im menschlichen Körper für eine Mehrzahl an Aufgaben benötigt. Der größte Teil des Calciums wird in Knochen und Zähnen gespeichert. Calcium sorgt aktiv für die Stabilität und Festigkeit der Knochen und Zähne. So beugt Calcium unter anderem Knochenbrüche vor. Ein weiteres Aufgabenfeld von Calcium ist die Reizübertragung in den Nervenzellen. Der Mineralstoff ist zudem an der Blutgerinnung und der Aktivierung einiger Enzyme und Hormone beteiligt.

Calcium und Laktose

Calcium ist wichtig für eine Vielzahl an lebenswichtigen Prozessen im menschlichen Körper. Daher ist eine ausreichende Versorgung mit dem Mineralstoff auch nötig, damit unser Körper seinen Aufgaben nachkommen kann. Der Mineralstoff wird in der Regel über die Nahrung aufgenommen. Bei einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit Calcium auch kein Problem. Calcium ist in großen Mengen vor allem in Milch und Milchprodukten enthalten. Die Aufnahme dieser gehört zu einer regulären abwechslungsreichen und gesunden Ernährungsweise. Allerdings kann nicht jeder Milch und Milchprodukte in seine Ernährung integrieren. So zum Beispiel Menschen mit einer Laktoseintoleranz. Durch den Verzicht auf laktosehaltige Nahrungsmittel kann es bei einer Laktoseintoleranz zu einem Calciummangel kommen. Der Verzehr von laktosehaltigen Produkten ist für laktoseintolerante Menschen aber keine Alternative, da diese zu unangenehmen und schmerzhaften Beschwerden bei Betroffenen führen.

Calciummangel

Die Symptome eines Calciummangels sind nicht sehr eindeutig. Zu Anfang verläuft der Mangel meist ohne Beschwerden. In manchen Fällen tritt ein Kribbelgefühl an Händen und Füßen ein. Ein sehr häufig auftretendes Symptom eines Calciummangels ist die sogenannte Tetanie. Dabei handelt es sich um Krämpfe an Händen und Füßen. Bei schweren Calciummängeln kann der Herzschlag langsamer werden und im Extremfall kann es sogar zu einem Herzstillstand kommen. Weitere Anzeichen für einen Calciummangle sind Depressionen und Angstzustände. All diese Symptome sind allerdings nicht ein direkter Hinweis auf einen Mangel an Calcium. Es kann sich bei jedem der genannten Symptome auch um eine andere Erkrankung oder einen anderen Mangel handeln. Bei Verdacht auf einen Calciummangel sollte der Hausarzt benachrichtigt werden. Dieser kann anhand eines Bluttests herausfinden, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt oder ob etwas anderes der Auslöser für die Beschwerden ist.

Milchprodukte trotz Laktoseintoleranz

Da vor allem Milchprodukte eine große Menge an Calcium und anderer Nährstoffe enthalten, ist der Verzehr von diesen empfehlenswert. Für laktoseintolerante Menschen scheint dies aber keine Option zu sein. Hier kommt es allerdings auf das Milchprodukt an und dessen Laktosegehalt. Nicht jedes Milchprodukt enthält große Mengen an Milchzucker. Es gibt durchaus Milchprodukte, die von laktoseintoleranten Menschen vertragen werden. Hierzu zählen beispielsweise gereifte Käsesorten wie Parmesan oder Gouda. Auch wird Joghurt von vielen laktoseintoleranten Menschen problemlos vertragen. Hier heißt es selbst ausprobieren und testen welche Nahrungsmittel vertragen werden und welche nicht.

Pflanzliche Calciumquellen

Neben Milch und Milchprodukten liefern uns auch bestimmte pflanzliche Nahrungsmittel das lebenswichtige Calcium. Gemüsearten wie Brokkoli, Grünkohl und Rucola sind wichtige Calciumquellen für all diejenigen, die auf Milch und Milchprodukte verzichten. Reich an Calcium sind zudem Nüsse wie Haselnüsse und Paranüsse. Es gibt außerdem auch Mineralwasser, welches große Mengen an Calcium enthält. Die Menge an Calcium im Mineralwasser kann in der Regel dem Etikett der Flasche entnommen werden. Ab einem Calciumgehalt von 150 mg pro Liter gilt Mineralwasser als calciumreich. Eine ausreichende Versorgung mit Calcium kann aber auch noch schwer sein, wenn auf pflanzliche Calciumquellen zurückgegriffen wird. Bei einer Laktoseintoleranz können deshalb Nahrungsergänzungsmittel helfen, damit es zu keinem Calciummangel kommt.

Sekundäre Laktoseintoleranz

Sekundäre Laktoseintoleranz

Haben Sie schon einmal etwas von einer sekundären Laktoseintoleranz gehört? Falls Sie diese Frage mit „Nein“ beantworten, ist dieser Beitrag wie für Sie gemacht. In diesem Artikel klären wir Sie darüber auf was eine sekundäre Laktoseintoleranz ist, ihre Auslöser und den Unterschied zur primären Laktoseintoleranz.

Unterschied zwischen primärer und sekundärer Laktoseintoleranz?

Zu den typischen Symptomen einer Laktoseintoleranz gehören Bauchschmerzen, Bauchgeräusche und ein Blähbauch. Die Beschwerden treten auf, weil Betroffene die Fähigkeit Milchzucker aus Nahrungsmitteln zu verdauen, nach dem Säuglingsalter langsam verlieren. Der Dünndarm produziert das Enzym Laktase nicht mehr in ausreichendem Maß. In seltenen Fällen ist die Laktoseintoleranz auch angeboren, so dass der Säugling bereits die Muttermilch nicht vertragen kann. Die beiden genannten Varianten der Laktoseintoleranz fallen unter die primäre Laktoseintoleranz. Es gibt auch die sekundäre Laktoseintoleranz. Hier ist der Auslöser der Unverträglichkeit eine andere.  

Wie entsteht eine sekundäre Laktoseintoleranz?

Eine Möglichkeit wie eine sekundäre Laktoseintoleranz entsteht ist eine Erkrankung. Beispielsweise bakterielle oder virale Entzündungen der Darmschleimhaut, wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie oder auch Chemo- und Strahlentherapien können der Auslöser für eine sekundäre Laktoseintoleranz sein. Bei diesen Erkrankungen leidet vor allem die Schleimhaut des Verdauungstraktes. Das führt dazu, dass die gereizte und beschädigte Schleimhaut bestimmte Enzyme, wie Laktase, nicht mehr bilden kann. Der Milchzucker, der über die Nahrung aufgenommen wird, kann dann nicht mehr wie gewohnt gespalten werden und gelangt so in die unteren Darmabschnitte. Dort wird er von Darmbakterien langsam abgebaut und die typischen Symptome der Laktoseintoleranz entstehen. Bei einer Chemo- oder Strahlentherapie läuft es ähnlich ab. Auch hier entzündet sich die Darmschleimhaut und eine sogenannte Mukositis entsteht.

Sonderfall Kurzdarmsyndrom

Zu einer sekundären Laktoseintoleranz kann es außerdem kommen, wenn der Betroffene unter dem Kurzdarmsyndrom leidet. Das Kurzdarmsyndrom tritt auf, wenn dem Betroffenen die Passage des Dünndarms fehlt, der für die Spaltung der Laktose verantwortlich ist. Meist ist der Grund für den verkürzten Dünndarm eine Tumoroperation oder eine Verkleinerung des Magens. Dem Körper fehlt bei der Verkürzung des Dünndarms die Zeit die Laktose zu spalten und so gerät diese unverdaut in die weiteren Darmbereiche und löst die typischen Symptome der Intoleranz aus.

Medikamente als Auslöser der Intoleranz

Neben den oben genannten möglichen Auslösern für die sekundäre Laktoseintoleranz, können auch bestimmte Medikamente die temporäre Unverträglichkeit auslösen. Hierzu gibt es spezifisch eine Studie zum Zusammenhang zwischen Laktoseintoleranz und der Einnahme der Antibabypille. Hierzulande nehmen rund sieben Millionen Frauen die Antibabypille. Eine sekundäre Laktoseintoleranz ist hierbei eine mögliche Nebenwirkung. Die SRH Fernhochschule hat hierzu eine Studie durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden 344 Frauen per Onlineumfrage befragt. Von den 344 Befragten haben 282 angegeben, dass sie nach Beginn der Einnahme der Antibabypille laktoseintolerant wurden. Es wird angenommen, dass der Auslöser hierbei eine Reizung der Dünndarmschleimhaut ist. Falls die sekundäre Laktoseintoleranz eine mögliche Nebenwirkung der Pille ist, muss diese im Beipackzettel angegeben werden. Bei der Antibabypille ist dies bisher noch nicht der Fall, da es hier erst weiterer Studien Bedarf, um zu beweisen, dass die sekundäre Milchzuckerunverträglichkeit tatsächlich durch die Pille ausgelöst werden kann.

Äußert sich die sekundäre Laktoseintoleranz anders als die primäre?

Anhand der auftretenden Symptome lassen sich die primäre und die sekundäre Laktoseintoleranz nicht unterscheiden. Bei beiden Varianten treten meist Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Bauchgeräusche und Durchfall auf. Oftmals ist die Ausprägung der Intoleranz unterschiedlich zwischen den Varianten, aber sie ist kein eindeutiger Hinweis darauf, um welche Form es sich handelt. Der behandelnde Arzt erkennt, welche Form der Laktoseintoleranz vorliegt anhand der Anamnese des Patienten und eines Tests auf Laktoseintoleranz.

Heilungschancen bei sekundärer Laktoseintoleranz

Für gewöhnlich klingt die sekundäre Laktoseintoleranz ab, sobald ihr Auslöser behandelt ist. In Ausnahmefällen kann sie allerdings auch chronisch werden. Für die Überbrückungszeit können Patienten komplett auf laktosehaltige Nahrungsmittel verzichten. Dies muss aber nicht unbedingt sein, da auch die Einnahme von Laktase-Tabletten eine Möglichkeit für Betroffene ist. Hier könenn sie zwischen regulären und Tabletten mit Depot-Wirkung wählen. Betroffene einer sekundären Laktoseintoleranz fangen meist mit kleinen Mengen Milchzucker an, um zu testen wie viel Laktose sie wieder vertragen. Mit der Zeit können sie die Menge an Milchzucker in ihrer Nahrung wieder steigern.