Ist Ernährung Privatsache?

Ist Ernährung Privatsache?

Deutschland ist ein Land der ausführlichen Regeln und Gesetze. Also warum gibt es keine entsprechenden Gesetze, um ungesunde Ernährung einzudämmen? In diesem Beitrag erforschen wir die Frage, ob Ernährung Privatsache ist.

Ist die Ernährung in Deutschland Privatsache?

Während es jedem freisteht, wie er sich genau ernährt, gibt es doch Faktoren, die beeinflussen, wie wir uns schlussendlich ernähren. Gerade in westlichen Ländern wie Deutschland, werden wir tagtäglich von einem Überangebot an Angebot an Softdrinks, Snacks und Fastfood beeinflusst. Bestätigen konnte dies der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) in einem Gutachten aus dem Jahr 2020. Der Grund für das Überangebot ist unter anderem, dass Fast Food vielerorts günstiger ist als gesunde Lebensmittel. Aber auch die Werbeindustrie sorgt dafür, dass gesunde Ernährung immer weiter in den Hintergrund fällt. Ungesunde Lebensmittel werden nämlich stärker beworben als nahrhafte Lebensmittel. Kinder schauen jeden Tag rund 15 Werbungen für ungesunde Lebensmittel. Der Verbraucherschutz bemängelt dies schon lange. Der Staat könnte die Werbung, speziell, die an Kinder gerichtet ist, regulieren. Bisher hat sich die Politik hierzulande aber stark zurückgehalten. Vor allem im internationalen Vergleich wird das deutlich.

Deutschland im internationalen Vergleich

Im internationalen Vergleich in Sachen Förderung der gesunden Ernährung steht Deutschland nicht besonders gut dar. Was sehr verwunderlich ist, da Deutschland ein sehr reiches und entwickeltes Industrieland ist. Eine Untersuchung der Universität München und des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie hat festgestellt, dass auf Basis des Food Environment Policy Index (Food-EPI) hat dies festgestellt. Der Food Environment Policy Index (Food-EPI) basiert auf internationalen Standards und wurde bereits in 40 Ländern angewandt. Der Index vergleicht die bisherigen politischen Maßnahmen in einem Land mit den international anerkannten besten Methoden zur Schaffung gesunder Ernährungsumgebungen. Hier konnte Deutschland nur in zwei von 13 untersuchten Bereichen eine mittlere Bewertung im internationalen Vergleich erreichen. In sieben Bereichen ist die politische Steuerung gering, in drei weiteren sehr gering. Besonders schlecht schneidet Deutschland beim Lebensmittelangebot im Einzelhandel und der Gastronomie, der Preisgestaltung durch Steuern, Abgaben und Subventionen und bei der Regulierung der Lebensmittelwerbung ab.

Wie kann sich Deutschland verbessern?

Anhand der Untersuchung haben Forschende Vorschläge ausgearbeitet, wie das Ernährungsumfeld in Deutschland verbessert werden kann. Dabei bewerteten sie die verschiedenen Maßnahmen nach ihrem Beitrag für eine gesunde Ernährung aller Bevölkerungsgruppen und ihrer praktischen Umsetzbarkeit. Folgende Maßnahmen wären möglich, damit sich Deutschland in Sachen gesunder Ernährung verbessern kann:

  • Gesunde Ernährung in Schulen und Kita unterstützen,
  • Mehrwertsteuerreform, bei der gesunde Lebensmittel wie Obst oder Gemüse niedriger besteuert und ungesunde teurer werden,
  • Steuer auf ungesunde Getränke, wie Softdrinks,
  • Regulierung der Werbung.

Diese Maßnahmen sind umsetzbar. Es benötigt lediglich das Eingreifen der Politik, damit entsprechende Gesetze die Rahmenbedingungen verändern können.

Auswirkungen auf die Gesellschaft

Der Großteil der Deutschen möchte sich gesund ernähren. Aber es gelingt ihnen nicht so richtig. Hieran ist das Fehlen klarer Nährwertkennzeichnungen auf unseren Lebensmitteln, vermehrte Werbung und der erhöhte Preis gesunder Lebensmittel Schuld. Dies hat natürlich Auswirkungen auf unsere Gesundheit.  53 Prozent der Erwachsenen sind übergewichtig, davon haben 16 Prozent eine Adipositas, sind also stark übergewichtig. Auch Kinder sind vom Übergewicht betroffen. Jedes sechste Kind hierzulande ist übergewichtig. Die Auswirkungen von Übergewicht sind ein erhöhtes Risiko für Typ 2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Formen von Krebs.

Laktosefrei durch die Weihnachtszeit

Laktosefrei durch die Weihnachtszeit

Die Weihnachtszeit ist besonders für Menschen mit einer Laktoseintoleranz eine Herausforderung. In diesem Beitrag berichten wir Ihnen wie Sie das Weihnachtsfest beschwerdefrei überstehen können – laktosefrei durch die Weihnachtszeit.

Milchzucker und die Weihnachtszeit

In der Weihnachtszeit stehen laktoseintolerante Menschen immer wieder vor der Herausforderung, dass sie einige beliebte Weihnachtsgerichte und -desserts nicht zu sich nehmen können. Der Grund ist der enthaltene Milchzucker in den Lebensmitteln, der teilweise von Natur aus enthalten ist und in anderen Fällen Lebensmitteln hinzugefügt wird. Um eine Süßigkeit kommt in der Weihnachtszeit vermutlich keiner herum – Schokolade. Sie ist allgegenwärtig in Form von Schokoladenfiguren, wie Weihnachtsmännern oder Schneemännern, in Plätzchen oder auch in Torten. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen wie Sie trotz Laktoseintoleranz die Weihnachtszeit genießen können.

Schokolade so weit das Auge reicht

Schokolade ist ein Milchprodukt, welches daher auch Milchzucker enthält. Manche Schokoladensorten enthalten mehr Milchzucker als andere. Die beliebte Milchschokolade hat zum Unglück vieler auch einen großen Gehalt an Laktose. Der Grund, weshalb Milchschokolade so viel Milchzucker enthält, ist, dass der Schokolade während des Herstellungsprozesses zwar meist keine Milch direkt hinzugefügt wird, aber stark konzentriertes Milchpulver, welches auch große Mengen als Laktose enthält. Aus diesem Grund ist der Laktosegehalt von Milchschokolade mit 6 Gramm pro 100 Gramm auch ziemlich hoch. Noch höher liegt der Gehalt nur bei weißer Schokolade, diese enthält 7 Gramm Milchzucker pro 100 Gramm. Der Gehalt an Laktose in Schokolade kann sich durch die Zugabe von anderen Zutaten, unter anderem von Nougat, nochmals erhöhen. Mittlerweile gibt es aber auch Alternativen für laktoseintolerante Menschen.

Laktosefreie Schokolade

Es gibt einige Alternativen für laktoseintolerante Menschen, wenn es zu Schokolade kommt. Auch speziell weihnachtsthematische Schokolade gibt es jetzt in laktosefreien Versionen. Laktosefreie Schokolade kommt in unterschiedlichen Variationen. So ist Bitterschokolade beispielsweise eine gute Möglichkeit, da sie keine bis wenig Laktose enthält und somit gut verträglich ist, auch bei einer Laktoseintoleranz. Schokolade gilt ab weniger als 0,1 Gramm Milchzucker auf 100 Gramm als laktosefrei. Eine Möglichkeit ist vegane Schokolade, die ohne tierische Milch und Milchprodukt hergestellt wird. Meist besteht vegane Schokolade aus pflanzlichen Milchsorten, wie Sojamilch, Hafermilch oder auch Mandelmilch. Allerdings ist vegane Schokolade im Vergleich zu Schokolade, die tierische Milch enthält, zwei- bis dreimal so teuer.

So wird Schokolade laktosefrei

Bei der Herstellung laktosefreier Schokolade wird stark konzentriertes Milchpulver zwar in vielen Fällen verwendet, meist fällt die Zugabe von Milch aber nicht komplett weg. Überraschenderweise unterscheiden sich die Zutaten zwischen laktosehaltiger und laktosefreier Schokolade meist nicht. Laktosefreier Schokolade wird lediglich das Enzym Laktase hinzugefügt, welches die Schokolade bekömmlich für laktoseintolerante Menschen macht. Das Enzym spaltet den Milchzucker, der in Schokolade enthalten ist, in die Bestandteile Glucose und Galaktose auf. Diese Spaltung ist notwendig, damit laktoseintolerante Menschen den Milchzucker verdauen können, ohne, dass es bei ihnen zu Beschwerden kommt. Menschen, die Laktose vertragen, produzieren das Enzym Laktase selbst und müssen es nicht zusätzlich einnehmen. Laktoseintolerante Menschen, die nicht auf herkömmliche Schokolade verzichten möchten, können vor dem Verzehr auch Laktase-Tabletten zu sich nehmen. Diese enthalten ebenfalls das Enzym Laktase und spalten den Milchzucker auf. Verzicht zur Weihnachtszeit ist nicht mehr nötig aufgrund einer Laktoseintoleranz.

Gesunde Wintersnacks

Gesunde Wintersnacks

Unsere Ernährung macht einen sehr großen Teil unserer Gesundheit aus. Deshalb sollten wir gerade in der Winterzeit darauf achten, dass wir gesunde Lebensmittel verzehren. Gesunde Wintersnacks können unser Immunsystem dabei gut unterstützen.

Snacks im Winter

Im Winter braucht unser Körper aufgrund der Wetter- und Temperaturverhältnisse meist mehr Energie als normalerweise und wir sollten auch vermehrt auf unsere Nährstoffversorgung achten. Damit unser Immunsystem optimal gegen Kälte und Nässe gewappnet ist, sollten wir ausreichend Lebensmittel zu uns nehmen, die essenzielle Nährstoffe wie Vitamin A, Vitamin B12, Vitamin C, Zink und Eisen enthalten. Auch die Snacks, die wir im Winter zu uns nehmen, sollten uns möglichst mit Energie und Nährstoffen versorgen. Ideale Snacks für die Winterzeit sind unter anderem:

  • Zitrusfrüchte wie Orangen und Clementinen (enthalten Vitamin C),
  • Nüsse (enthaltenB-Vitamine und diverse Mineralstoffe),
  • Leicht belegte Sandwiches (enthalten langkettige Kohlenhydrate und Eiweiß für einen aufgefüllten Energievorrat),
  • Kleingeschnittenes Gemüse, wie Karotten oder Radieschen (enthalten Vitamin C, Eisen, Vitamin B6 und Magnesium).

Balancierte Ernährung

Gesunde Wintersnacks sind wichtig für unser Immunsystem und unsere allgemeine Gesundheit. Nur gesunde Lebensmittel zu essen, ist aber nicht für jeden leicht, vor allem im Dezember, wenn die Weihnachtszeit so viele Leckereien bietet. Das Stichwort hier ist Balance. Mit einer balancierten Ernährung aus gesunden und einigen eher wenigen gesunden Lebensmitteln müssen wir auf nichts verzichten und können uns hier und da eine leckere Nascherei gönnen, ohne, dass unsere Gesundheit darunter leiden muss.

Rezept: Maronen aus dem Backofen

Im Herbst und Winter lieben wir warme Snacks, die nicht nur gut schmecken, sondern auch ebenso gut duften. Maronen sind ein beliebter Wintersnack, der genau diese Kriterien erfüllt. Für alle, die diesen köstlichen Snack jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt essen und selbst zuhause nachmachen wollen, haben wir das passende Rezept.

Zutaten

Die Zutatenliste ist wirklich kurz. Für das Rezept werden lediglich Maronen benötigt. Die Anzahl der Maronen hängt davon ab, wie groß der Hunger ist und wie viele Menschen mitessen.

Zubereitung

Die Zubereitung der Maronen aus dem Backofen ist sehr einfach und bedarf keiner großen Kochkünste. Der Ofen sollte zunächst auf 200 Grad bei Ober-/Unterhitze vorgeheizt werden. Wir empfehlen ebenfalls eine feuerfeste Schale mit Wasser in den Ofen zu stellen. In der Zwischenzeit sollten Sie die Maronen auf der bauchigen Seite mit einem spitzen Messer kreuzförmig einschneiden. Im Anschluss die eingekreuzten Maronen mit dem Schnitt nach oben auf das Backbleck legen und die Ofentür schließen. Nach 25-30 Minuten den Ofen ausschalten. Die Maronen noch kurz im leicht geöffneten Ofen etwas ruhen lassen. Danach die Maronen aus dem Ofen nehmen und kurz in ein sehr feuchtes Tuch wickeln. So lässt sich die Schale noch besser lösen. Sobald die Maronen ein wenig ausgekühlt sind, können sie verzehrt werden. Wir wünschen viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit!

Tipps zum Rezept

Auch bei Rezepten, die auf den ersten Blick sehr einfach aussehen, können Fehlschläge geschehen. Zur Senkung des Risikos für Fehlschläge bei unserem Maronen-Rezept, haben wir ein paar Tipps:

  • In unserem Rezept haben wir empfohlen eine feuerfeste Schale mit Wasser in den Ofen mit Maronen zu stellen. Der Grund dafür ist, dass die Maronen beim Backen nicht austrocknen. Eine Alternative zur feuerfesten Schale ist die Maronen während des Backvorganges ein paar Mal mit ein wenig Wasser zu beträufeln.
  • Eine weitere Möglichkeit, damit die Maronen beim Garen nicht zu trocken werden ist, wenn man sie nach dem Einschneiden, vor dem Backen, für rund 5 Minuten in einer großen Schüssel mit Wasser einweicht.
  • Unser letzter Tipp bezieht sich auf das Erkennen von frischen Maronen. Die Maronen hierzu lediglich vor dem Einschneiden in eine Schüssel mit Wasser geben. Maronen, die an der Oberfläche schwimmen sind meist nicht mehr frisch und sollten entsorgt werden.
Goldene Milch

Goldene Milch

Viele Trends sind saisonal. So auch die Goldene Milch. In diesem Beitrag berichten wir darüber was das Trendgetränk Goldene Milch überhaupt ist und erklären Ihnen, wie es am besten zubereitet wird.

Der Herbst zieht ins Land

Der Sommer hat nun wohl tatsächlich Abschied genommen und wir können den Herbstanfang spüren. Es wird morgens erst später wieder hell, die Sonne lässt sich kaum noch blicken und die Temperaturen sind rasant gesunken. Aus ist die Zeit, wo wir bei 20 Grad auf der Terrasse noch am späten Nachmittag einen schönen Eiskaffee genießen konnten. Jetzt heißt es warme Wohlfühlgetränke, dicke Pullover und die meiste Zeit drinnen verbringen. Damit Sie auch in den kalten Monaten nicht auf leckere Getränke verzichten müssen, stellen wir Ihnen in diesem Beitrag das Trendgetränk Goldene Milch vor.

Milch – das Getränk der Pharaonen

Bereits bei den alten Pharaonen galt, dass Milch das Wohlbefinden steigert und das Erscheinungsbild verbessert. Kleopatra soll aus diesem Grund regelmäßig in Eselmilch gebadet haben. Damit Sie sich wie Kleopatra fühlen, müssen Sie aber jetzt nicht direkt einen Esel melken gehen und in dessen Milch baden. Die Schönheitstipps der ägyptischen Königin lassen sich ebenso gut mit einem speziellen Getränk imitieren: der Goldenen Milch.

Trendgetränk Goldene Milch

Die Goldene Milch ist bereits seit mehreren Jahren hierzulande ein Trendgetränk, besonders in den kalten Herbst- und Wintermonaten kann das warme Milchgetränk das Wohlbefinden steigern. Ursprünglich stammt das Trendgetränk aus der traditionellen indischen Heilkunst, die in Indien und anderen asiatischen Ländern schon seit Jahrtausenden verbreitet ist. Das Besondere an Goldener Milch ist die Zugabe von Kurkuma. In unseren Breitegraden fügen wir unseren Gerichten eher selten ein solches Gewürz hinzu. Aber was ist Kurkuma überhaupt?

Kurkuma – das Gewürz aus Indien

Kurkuma ist eine Pflanzenart innerhalb der Ingwergewächse und wird häufig zum Kochen verwendet, zum Beispiel in Currys und anderen asiatischen Gerichten. Doch Kurkuma schmeckt nicht nur gut und hat eine intensive, gelbe Farbe – es soll auch richtig gesund sein. Jedenfalls laut der indischen Heilkunst Ayurveda. In der westlichen Medizin und Ernährungslehre gilt Kurkuma nicht als ungesund, aber die versprochenen Effekte, die die Pflanze laut der indischen Heilkunst haben soll, konnten ihr bisher nicht nachgewiesen werden. Dementsprechend sollte Kurkuma auch nie als tatsächliche Medizin gegen eine Erkrankung eingenommen werden. Bei Beschwerden sollten Sie sich an einen Arzt wenden und nicht auf die potenzielle Heilkraft von Pflanzen vertrauen. Zurück zu der Goldenen Milch: In dem Trendgetränk sorgt das Gewürz Kurkuma für die typische leuchtende Farbe.

Rezept: Goldene Milch

Bei der Zubereitung der Goldenen Milch sollte vor allem darauf geachtet werden, dass die Zutaten möglichst frisch und nach Möglichkeit auch Bio-Qualität haben. So können Sie sichergehen, dass das Getränk die versprochenen Nährstoffe liefern kann. Bei einer ausgewogenen Ernährung und einem Glas Goldener Milch pro Tag sind keine unerwünschten Nebenwirkungen einer Überdosis mit Kurkuma zu erwarten.

Zutaten:

300         ML         Milch nach Wahl

1             TL           Kurkumapulver

1             TL           Zimt

1             TL           Honig oder Agavendicksaft

1             TL           Kokosöl

1             Prise      gemahlenen schwarzen Pfeffer

1             Prise      gemahlenen Kardamom

1             Prise      Muskat

10           g             Ingwer

Zubereitung:

Die Zutaten für die Goldene Milch sollten alle die gleiche Konsistenz haben, dafür müssen sie im Mixer fein püriert werden. Sollte die Milch nach diesem Schritt noch dickflüssig sein, kann sie in einem Sieb oder in einem Nussmilchbeutel feiner gemacht werden. Das war auch schon die ganze Zubereitung des trendigen Herbstgetränks. Wem das Getränk auf diese Weise noch zu bitter schmeckt, kann es mit Vanille oder Dattelsirup noch etwas süßen.

Tiere und Laktoseintoleranz

Tiere und Laktoseintoleranz

Bei Laktoseintoleranz denken wir in der Regel an Menschen, die den Verzehr von Milch und Milchprodukten nicht richtig vertragen können. Aber auch Tiere können unter dieser Nahrungsmittelintoleranz leiden. In diesem Beitrag erklären wir welche Auswirkungen eine Laktoseintoleranz auf Tiere haben kann.

Nahrungsquelle: Muttermilch

Neugeborene Säugetiere erhalten wie Menschenbabys auch Muttermilch als erste Nahrung. Muttermilch, egal ob tierische oder menschliche, enthält von Natur aus Milchzucker (Laktose). In den ersten Lebensmonaten produziert der Körper des Tierbabys das Enzym Laktase reichlich. Dieses sorgt dafür, dass die Laktose, die über die Muttermilch aufgenommen wird, auch richtig im Körper verdaut werden kann. Die Laktase spaltet den Milchzucker in seine Bestandteile auf und kann erst dann richtig abgebaut werden. Tierbabys verfügen aus gutem Grund über die Fähigkeit Milchzucker spalten zu können. In den ersten Lebensmonaten liefert dieser nämlich einen Großteil der benötigten Energie. Sobald die Tierbabys aber anfangen ihre Energie aus anderen Nahrungsquellen, als der Muttermilch zu beziehen, baut die Fähigkeit der Laktosespaltung langsam ab. Mit der Zeit werden Säugetiere laktoseintolerant. Das bedeutet nicht, dass jedes erwachsene Tier absolut keine Laktose verträgt, aber das Risiko, dass Beschwerden auftreten, ist sehr hoch.

Beschwerden durch den Verzehr von Milch

Tiere, ganz besonders Katzen, mögen den Geschmack von Milch und würden eine Schüssel mit Milch nicht ignorieren. Allerdings löst der Verzehr von Milch bei den meisten erwachsenen Tieren schmerzhafte Beschwerden aus. Selbst Milch, die mit Wasser verdünnt ist, kann zu Problemen bei der Verdauung führen. Die Beschwerden, die nach dem Verzehr von Milchzucker auftreten können, sind Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall. Das Tier versteht nicht, dass die Laktose in der Milch für die Beschwerden verantwortlich ist und daher liegt es in der Verantwortung des Besitzers, dass das Haustier keine Milch zu sich nimmt.

Alternativen zu Milch für Tiere

Es gibt Alternativen zu herkömmlicher Kuhmilch. Bei diesen ist allerdings Vorsicht geboten. Selbst bei laktosefreier Milch verbleibt ein Restbestand Milchzucker in der Milch. Diese ist für Haustiere also eher ungeeignet. Für Katzen gibt es spezielle Katzenmilch. Diese kann der Katze von Zeit zu Zeit gegeben werden, sollte aber nicht täglich gefüttert werden. Katzenmilch enthält nämlich sehr viele Kalorien und kann daher zu Übergewicht führen.

Wildtiere und der Verzehr von Milch

Wildtiere versorgen sich selbst und sind anders als Haustiere nicht abhängig vom Menschen. In besonders kalten Herbst- und Wintermonaten kann es aber geschehen, dass Wildtiere ein begrenztes Nahrungsangebot haben. Mittlerweile ist es fast schon gang und gäbe, dass Vögel in den Wintermonaten mit speziellem Futter von Menschen gefüttert werden. Das Gleiche versuchen wir Menschen oft auch bei anderen Wildtieren. Ein beliebter Gartenbesucher ist der Igel. Der gewöhnliche Speiseplan des Igels besteht aus Würmern, Larven, Spinnen und Käfern. Der Igel ist also bei weitem kein Vegetarier und sollte keine Nahrung erhalten, die nicht in seinem gewöhnlichen Speiseplan vorkommt. Viele Menschen wissen dies allerdings nicht und füttern die nachtaktiven Tiere unter anderem mit Milch und Milchprodukten. Diese machen die Tiere aber krank. Igel sind nämlich stark laktoseintolerant und können den Milchzucker nicht verdauen.

Menschen und der Verzehr von Milch

 Bei Menschen gehören Milch und Milchprodukte in den meisten Fällen zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Allerdings nicht bei allen. Viele Menschen vertragen, ähnlich wie Tiere, keine Laktose und somit auch keine Milch und Milchprodukte. Der Mensch verliert, wie andere Säugetiere auch, für gewöhnlich nach dem Säuglingsalter die angeborene Fähigkeit Milchzucker zu spalten: Wir werden laktoseintolerant. Aber weltweit gibt es einen kleinen Teil an Erwachsenen, die die Fähigkeit den Milchzucker spalten zu können auch nach dem Säuglingsalter beibehalten haben. Der Grund hierfür ist eine Genmutation, die höchstwahrscheinlich vor rund 8.000 Jahren in Nordeuropa geschehen ist. Aus diesem Grund können vor allem Menschen nord- und mitteleuropäischer Abstammung auch im erwachsenen Alter noch Milchzucker verdauen.